Ratke: „Haben uns reingeschmissen und gewehrt“
BUBSHEIM/GEISINGEN - Mit einer Überraschung ist am Sonntag das Kreisderby in der Fußball-Bezirksliga in Bubsheim zu Ende gegangen. Der einheimische SV Bubsheim besiegte den Tabellendritten SpVgg Trossingen 4:2 und sammelte damit wichtige Punkte im Abstiegskampf. Für die Gastgeber waren es die ersten Zähler in der Rückrunde. Die Trossinger waren zwar spielerisch und optisch klar überlegen, doch das machten die Platzherren mit unbändigem Kampfgeist wett. „Wenn wir jede Woche so eine Leidenschaft wie gegen Trossingen zeigen, dann holen wir noch einige Punkte“, sagte Spielertrainer Paul Ratke, der auf mehrere Stammspieler verzichten musste. Unmittelbar vor dem Anpfiff erwischte es auch noch Alexander Bytsch, der schon auf dem Spielbericht eingetragen war. Ratke: „Er hat sich beim Warmmachen mit dem letzten Schuss verletzt.“Für ihn kam Marvin Moser von Beginn an zum Einsatz, der eine Viertelstunde vor dem Ende mit dem Tor zum 4:2-Endstand für die Entscheidung sorgte. Ratke freute sich über die Leistung seiner Mannschaft: „Fußballerisch war es keine Augenweide. Aber wir haben uns reingeschmissen, gewehrt und gut gekämpft, nur zwei Elfmetertore zugelassen.“Einen großen Anteil am Sieg hat auch Kevin Grepo. „Unser Torhüter war überragend. Er ist in Topform, hat uns schon beim 2:1 im Hinspiel in Trossingen den Sieg gesichert“, lobte der Coach seinen Schlussmann. Für die 2:0-Führung nach 20 Minuten hatte Daniel Geisel gesorgt. Der Stürmer nutzte bei beiden Treffern seine Schnelligkeit aus. Eine dritte Chance von Geisel vereitelte Trossingens Abwehrspieler Alexander Sopelnik. Bei diesem Zweikampf zog sich Geisel eine Verletzung zu. „Er hat einen Hirsch bekommen, Pferdekuss. Der Trossinger ist mit der Hüfte oder dem Becken gegen seinen Oberschenkel geprallt. Geisel ist für uns ein ganz wichtiger Spieler“, sagte Ratke. In der Halbzeit musste der zweifache Torschütze ausgewechselt werden. Für ihn kam der aus dem Spiel zuvor in Tuttlingen angeschlagene Ratke selbst auf den Platz. Er orientierte sich in die Spitze, versuchte bei den wenigen Entlastungsangriffen seiner Mannschaft den Ball zu halten. Der Trossinger Trainer Rosario Vetere war nach dem Abpfiff enttäuscht. Seine Mannschaft ließ bei aller Überlegenheit die nötige Entschlossenheit im Abschluss und die Konzentration in der Defensive vermissen. Vetere: „Wenn du keine Chance in der Tabelle hast, dich zu verbessern, dann ist es schwierig, die Mannschaft laufend zu motivieren. Die Luft ist raus, das ist das Problem. Die Jungs kommen ins Training, geben Gas, aber im Spiel fehlt der letzte Einsatz.“Die Musikstädter liegen als Dritter 14 Punkte hinter dem Zweiten SC 04 Tuttlingen. Besonders die Gegentore ärgerten den Coach. „Die Tore, die wir bekommen, sind der Wahnsinn – drei Rückpässe von uns führen zu drei Toren.“Dabei hatte Vetere vor dem Spiel noch gewarnt: „Der Rasen ist hoch, der Platz ist stumpf – passt mit den Pässen auf.“Die Bubsheimer nahmen die Geschenke dankend an. Vetere: „Ich habe gedacht, jetzt gibst du denen, die auf der Bank sitzen, mal eine Chance, aber es hat nichts gebracht. Läuferisch war es okay, aber beim Spiel in die Spitze waren wir zu harmlos. Es war einfach zu wenig.“ Seine Mannschaft hat am Donnerstag bereits die Gelegenheit, sich für den schwachen Auftritt in Bubsheim zu rehabilitieren. Dann empfängt die SpVgg Trossingen um 19 Uhr im Pokal-Viertelfinale den BezirksligaSpitzenreiter SV Seedorf, dem sie eine Woche zuvor in der Punkterunde nur unglücklich 0:1 unterlegen war. „In der ersten Hälfte haben wir Seedorf beherrscht, nur die Chancen nicht reingemacht“, erinnert sich Vetere an die Partie vom 31. März. Er hofft, dass seine Mannschaft motiviert in das Pokalspiel geht, schließlich sind die Trossinger der amtierende Bezirkspokalsieger. Ernüchterung in Geisingen Für den Aufsteiger SV Geisingen rückt das Ziel Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Südbaden, Staffel 3, immer mehr in die Ferne. Nach der klaren 0:3-Niederlage beim VfR Stockach kehrte im Geisinger Lager große Ernüchterung ein. Zehn Spieltage vor Schluss beträgt der Abstand zum rettenden Ufer bereits acht Punkte. Vor allem die schwache Mannschaftsleistung löste Alarmstimmung aus. „Wir haben in der ersten Hälfte Geschenke verteilt und die Stockacher zum Toreschießen eingeladen. Mangelnde Zuordnung und gravierende Abspielfehler haben unser Spiel geprägt“, stellte SV-Trainer Andreas Probst entscheidende Mängel fest. „Das Gesamtpaket stimmte bei uns nicht“, zeigte er sich mit der Leistung seiner Mannschaft nicht einverstanden. Fast kein Spieler fand zur Normalform. Auch die erfahrenen Kräfte zeigten Nerven und ließen jegliche Körpersprache vermissen. „Es muss einfach mehr kommen“, will Coach Probst sein Team in dieser Woche aufrichten. Es gilt, die hohe Fehlerquelle abzustellen. Beim FC Löffingen will man am Samstag ein ganz anderes Gesicht zeigen. Vor allem das torgefährliche Sturmduo mit Luca Arceri und Bernard Suker soll im Spiel nach vorne mehr Unterstützung erhalten.