Eklat beim geplanten Auftritt der Vatikanfrauen
WIEN (SID/KNA) - Der Vatikan hat am Samstag ein Freundschaftsspiel mit seiner neuen Frauenfußballmannschaft nach Protesten gegen die Anti-Abtreibungshaltung der Katholischen Kirche abgesagt. Mehrere Spielerinnen des in Wien ansässigen Vereins FC Mariahilf hoben beim Abspielen der Hymne ihre Shirts und stellten „auf ihre Bäuche gemalte Eierstöcke sowie Botschaften für die Legalisierung der Abtreibung zur Schau“, wie das Portal religion.orf.at berichtete. „Das Spiel wurde abgesagt, weil wir wegen des Sports hier sind und nicht wegen politischer oder anderer Botschaften“, sagte Danilo Zennaro, ein Offizieller des vatikanischen Sportverbandes, im ORF. Für den Rückzug des Vatikanteams hatte Nuntius Pedro Lopez Quintana, der Vertreter des Papstes in Österreich gesorgt.
Rund um das Spiel waren politische Botschaften zu sehen, unter anderem waren die Eckfahnen in Regenbogenfarben gehalten – als Zeichen für Respekt und Akzeptanz sowie die Vielfalt von Lebensformen. „Als Individuen sagen wir, der Vatikan vertritt Werte, die gegen unsere Selbstbestimmung gehen. Das wollen wir nicht unkommentiert unterstützen“, sagte eine der Spielerinnen.
Mariahilf-Obmann Ernst Lackner missfiel die Aktion seiner Spielerinnen: „Das war der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort, um auf das hinzuweisen, wie ihr Leben sein sollte.“Er verstehe zwar die Anliegen der Frauen, Konsequenzen für die Spielerinnen schließe er jedoch nicht aus. „Wir werden beraten, was überhaupt passiert ist“, sagte Lackner.