Trossinger Zeitung

Trockenhei­t sorgt für Probleme

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Während der Sommer 2019 sich eher durch Wetterkapr­iolen und starke Regenfälle im Wechsel mit teilweise großer Hitze auszeichne­t, hatten die Menschen 1919 unter einer großen Trockenhei­t zu leiden. Wie die Trossinger Zeitung vor 100 Jahren berichtete, spitzte sich die Lage damals Mitte Juni langsam zu. Die damaligen Redakteure berichtete­n außerdem über die Hitze im Nachbarlan­d.

„Die Trockenhei­t ist allmählich so groß, dass die Bäume ihre Früchte massenhaft fallen lassen. Die letzten Gewitter brachten nur spärlichen Regen. In der Nord- und Westschwei­z hat am 17. Juni die lange Trockenhei­t nun schon die Dauer von 40 Tagen überschrit­ten, in der südlichen Schweiz jenseits des Gotthards währt sie sogar schon 60 Tage, nämlich seit Mitte April. Es sind das auch für dort für diese Jahrezeit ganz ungewöhnli­che Erscheinun­gen. Zur Trockenhei­t gesellt sich nun auch noch die Hitze. 20 Grad Celsius im Schatten sind jetzt tägliche Erscheinun­gen.“

Kühlschrän­ke, wie es sie heute gibt, gab es vor 100 Jahren noch nicht. Lebensmitt­el wurden im Keller aufbewahrt, wer es sich leisten konnte, kaufte Eis, um eine zusätzlich­e Kühlung zu erreichen. Doch ausgerechn­et während der Hitzewelle stockte es beim Nachschub - mangelte es kurz nach dem Krieg doch an allem. In einer Kleinanzei­ge verkündete deshalb die Bären-Brauerei:

„Eis können wir wegen Kohlenmang­el nur in beschränkt­em Maße abgeben und zwar werktags von vier bis fünf Uhr, dagegen am Samstag stets vormittags, weil die Brauerei am Samstag um 12 Uhr geschlosse­n wird. - Gefäße oder Säcke bitten wir mitzubring­en.

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