140 Besucher mussten ins Krankenhaus gebracht werden
Trotzdem sprechen die Veranstalter von einem insgesamt „ruhigen Jahr“– Der erste Act für 2020 steht schon fest
NEUHAUSEN OB ECK (ajs) - „Das ist Blödsinn“– mit diesen Worten hat Neuhausens Bürgermeister HansJürgen Osswald die Frage beantwortet, ob das Southside Festival nach Auslaufen der Verträge 2020 nach Mengen umzieht. „Solange der Flugplatz da ist, haben wir immer Flächen im Gewerbepark, die man für das Southside nutzen kann“, sagte auch Heike Reitze, Geschäftsführerin des Gewerbeparks.
Zum 20. Mal fand das Festival in der 4000-Einwohner-Gemeinde Neuhausen statt und es war „fröhlich, friedlich, sicher“, wie Markus Haug, der Einsatzleiter der Polizei, bilanzierte. Lediglich 159 „polizeiliche Ereignisse“habe es gegeben – davon 128 Straftaten. Dabei habe unberechtigter Zutritt zum Festivalgelände ganz oben auf der Liste gestanden, gefolgt von Diebstahl und Körperverletzung. „Aber am Ende des Tages bleibt alles unspektakulär.“
Gleiches war auch von Daniel Ganther von der Johanniter-UnfallHilfe zu hören, die mit 450 Helfern vor Ort war. Das „sehr ruhige Festival“sei vergleichbar mit dem Vorjahr, das mit Abstand ruhigste Jahr der vergangenen zwei Dekaden. Rund 900 Besucher wurden an einem der acht Standorte versorgt, 140 mussten zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.
Nicht ganz so glücklich, aber froh über den „versöhnlichen Abschluss“war Veranstaltungsleiter Benjamin Hetzer hinsichtlich des Wetters. Umso zufriedener dagegen war er mit den Besucherzahlen, „die jeden Tag an den 60 000 gekratzt haben“. Erstmals habe man auch wieder Tagestickets angeboten, und so ein durchaus gut gemischtes Publikum gehabt. Nichtsdestotrotz hätten über 90 Prozent der Besucher ein Kombi-Ticket gekauft.
Reitze fand indes auch etwas Gutes an den durchwachsenen Festivaltagen, an denen sich so manche Schlammpfütze bildete, die auch mit dem täglich ausgebrachten Stroh nicht kaschiert werden konnte. „Der Verbrauch von Frischwasser war nicht so hoch.“In heißeren Jahren habe man immer wieder damit gekämpft, dass an allen Tagen auch genügend Wasser zur Verfügung stand und alle Duschen in Betrieb bleiben konnten.
Ab Montag, 16 Uhr, können dann Tickets für das kommende Jahr gekauft werden – los geht es ab 159 Euro. Und ein Act steht auch schon fest: Seeed wird dann auf einer der drei Open-Air-Bühnen spielen. Mehr Bilder und Geschichten zum Southside-Festival gibt es unter www.schwaebische.de/southside2019
Matsch, Matsch, Baby!
Frei nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“, haben die Southside-Besucher den Regenschauern mit ihrer guten Laune getrotzt. Und so nutzten viele den matschigen Boden, um Schlammcatchen zu spielen. Das Resultat: Spaß, strahlende Gesichter und zusätzlich eine gratis Schlammpackung. Zwar nicht ganz so extrem, aber auch ziemlich cool zeigte sich Campino, Frontmann der Toten Hosen: Vor der Bühne legte er sich zum Song „Steh auf“vor den Zuschauern auf den Boden. Kann man mal machen! Auch diejenigen, die unwillentlich Bekanntschaft mit dem braunen Glitsch machten, nahmen es gelassen und folgten dem Songtext: „Steh auf, wenn du am Boden liegst“. Kurz abgeschüttelt