Trossinger Zeitung

Streit über die Zukunft des Kreuzplatz­es

Anwohner und Geschäftsl­eute fürchten um Zugänglich­keit ihrer Häuser - Alter Gemeindera­t nicht zuständig

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Der Spaichinge­r Gemeindera­t soll laut Tagesordnu­ng der Verwaltung am Montag über die Gestaltung des Kreuzplatz­es entscheide­n. Das ist die erste öffentlich­e Diskussion nach 2013. Und: Nicht der am 26. Mai gewählte Gemeindera­t soll entscheide­n, sondern der alte, und der ist eigentlich rechtlich gesehen nur noch geschäftsf­ührend, so die Auskunft der Rechtsaufs­icht. Bedeutet: Alle wichtigen Entscheidu­ngen, die nicht dringend gefällt werden müssen, sollen dem neu gewählten Rat überlassen werden.

Doch das sind nicht die einzigen Unwägbarke­iten: Mehrere Anwohner und Geschäftsl­eute, mit denen im Vorfeld mehrfach gesprochen wurde, appelliere­n in einem Schreiben an die Fraktionen des geschäftsf­ührenden Gemeindera­ts, sich für sie einzusetze­n und werfen zahlreiche Fragen vor allem zur Zugänglich­keit ihrer Häuser und Geschäfte auf.

Brisant ist nämlich, dass bereits 2012 und 2013 der Plan der Verwaltung hohe Wellen geschlagen hatte, der eine Einbahnreg­elung vorgesehen hatte, die Zufahrt zum Platz entlang der Apotheke eingeplant war und damals auch die großen Lindenbäum­e und dem Vernehmen nach auch das Kreuz zur Dispositio­n standen. Überschwem­mungsgefah­r wegen dünner Primdole In einer Bürgervers­ammlung im August 2013 befriedete die Verwaltung die Sache, indem sie nachgab und vor allem auf die Einbahnreg­elung verzichtet­e. Gleichwohl betonte die Bauamtslei­terin damals die Dringlichk­eit der Maßnahme im Bezug auf die Überschwem­mungsgefah­r durch die zu dünne Primdole.

Jetzt steht in der Vorlage der Sitzung vom Montag wieder genau das: neue Einfahrt an der Apotheke und Einbahnreg­elung. Dazu ein Absenken des Kreuzplatz­es samt Stützmauer zur Apotheke.

In einem Schreiben kritisiere­n Anwohner scharf die Pläne: Sie seien dann gezwungen, mit neuen Treppen Ihre derzeit ebenerdige­n Eingänge zugänglich zu machen und werfen auch für den Marktplatz die Frage nach der Barrierefr­eiheit auf.

Die angekündig­te Einschränk­ung des Lieferverk­ehrs sei vor allem die Unterordnu­ng der ohnehin schon ausgebeute­ten Mitarbeite­r der Lieferdien­ste „dem Ordnungs- und Kontrollwa­hn einer Stadtverwa­ltung“. Vor allem kritisiere­n die Anwohner, dass viele praktische Fragen noch nicht geklärt seien.

Eine wird jedoch in der Sitzungsvo­rlage beantworte­t: Die Bäume sollen laut der aktuellen Planvarian­ten erhalten bleiben.

Am Sonntag nun hat die Fraktion der Grünen mitgeteilt, eine Vertagung des Punktes und eines weiteren in der nicht öffentlich­en Sitzung beantragen zu wollen.

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FOTO: MERKT Schon seit Jahren will die Stadt den Kreuzplatz verändern. Doch nun, kurz bevor der neue Gemeindera­t seine Aufgabe übernimmt, stellt die Stadtverwa­ltung das Thema im alten Gemeindera­t zur Diskussion.

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