Verein weihte Fahne vor 110 Jahren
Schmuckstück hat seinen Platz im Durchhausener Sportheim
DURCHHAUSEN - Vor 110 Jahren hat es in Durchhausen einen Grund zum Feiern gegeben: Der noch junge Turnverein, im Jahre 1906 gegründet, aus welchem später durch einen Zusammenschluss mit dem Fußballclub die heutige Sportvereinigung entstand, feierte Fahnenweihe – man könnte fast sagen, „mit Pauken und Trompeten“. Bei schönstem Sommerwetter gab es um 5 Uhr Böllerschüsse, Kirchgang und Frühschoppen.
Um 14 Uhr zog ein Festumzug mit 22 Vereinen durchs Dorf. Ergänzt wurde das Fest mit „schön gefassten und schön vorgebrachten Reden und Gedichten der Festdamen“. Dies erzählt die Chronik der Sportvereinigung Durchhausen. An Musik durfte es auch nicht fehlen, so kam zu diesem Fest die Musikkapelle aus Trossingen. Den Festausschuss bildeten der Pfarrer, Bürgermeister, Lehrer, der Hirschwirt und vier weitere Personen.
Dauerregen sorgt für Verzögerung
Weiterhin berichtet die Chronik, dass der ursprüngliche Festtermin am 12. Juni 1909 aufgrund Dauerregens um eine Woche verschoben wurde. Da die Festvorbereitungen zum Essen bereits soweit fortgeschritten waren, wurde dieses sofort mit 35 Personen eingenommen, anschließend wurde der Nachmittagsgottesdienst besucht. Die Fahne kostete 460 Mark und wurde laut Chronik, „auf lautes Bitten des Reisenden der Kunststickerei Osiander in Ravensburg“bestellt.
Zum 100jährigen Vereinsjubiläum wurde die Fahne aufwändig restauriert und ist heute wieder ein Schmuckstück, das den Verein begleitet. 2006 wurde am 27. Mai die restaurierte Fahne erneut festlich geweiht. Dies verdankt die Sportvereinigung den Hauptinitiatoren Horst Walter, Josef Schorpp, Waldemar Schrenk und Edmund Hagen.
Wer das Schmuckstück in Augenschein nehmen möchte, kann dies im Sportheim tun. Hier hat die Fahne ihren Platz gefunden. Die Fahnenwacht im Jahr 2017 – bei der letzten Fronleichnamsprozession in Durchhausen.