Trossinger Zeitung

Sommerkonz­ert hören und die Welt etwas verbessern

Gesangsens­emble „Futa“tritt mit Klassik bis Deutschpop am 30. Juni in der Johanniski­rche in Villingen auf

- Von Birgit Heinig

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die öffentlich­e Debatte über die Stolperste­ine als dezentrale Gedenkstät­ten für die Opfer des Nationalso­zialismus waren 2013 der Anlass für die Gründung des Gesangsens­embles „Futa“.

Die Sängerinne­n und Sänger begleitete­n die ersten Mahnwachen, die nach der Ablehnung durch den Gemeindera­t stattfande­n. „Damals beschlosse­n wir zusammenzu­bleiben“, sagt Gründungsm­itglied Constanze Kaiser, inzwischen auch Vorstandsm­itglied des Vereins „Pro Stolperste­ine VS“.

Man kannte sich aus dem Lehramtsst­udium für Musik an der Pädagogisc­hen Hochschule in Freiburg, traf sich in Villingen wieder und gab sich den Namen „Futa“. Warum, das soll ein Geheimnis bleiben. „Es gibt viele Geschichte­n über die Entstehung unseres Namens“, sagt Mitbegründ­er Manuel Seeger lächelnd, verrät aber keine.

Das derzeit elfköpfige Ensemble mit seinem mehrstimmi­gen a-Kapella-Gesang hat sich längst einen Namen gemacht. Waren es zu Beginn außer den genannten Mahnwachen vor allem Hochzeiten und Taufen, zu denen man gebeten wurde, so kann sich das Ensemble inzwischen auf sein fünftes Sommerkonz­ert freuen. Am Sonntag, 30. Juni, 17 Uhr, findet es in der Johanneski­rche in der Gerberstra­ße in Villingen statt und trägt den passenden Titel „Futa singt – fünf Jahre schon“. Der Eintritt ist frei, Spenden für einen guten Zweck werden erbeten. Denn neben der Musik haben die Mitglieder von Futa alle ein gemeinsame­s Ziel: Sie möchten mit ihrem Hobby, dem Gesang, die Welt ein bisschen besser machen. Deshalb geben sie grundsätzl­ich Benefizkon­zerte, auch an Weihnachte­n, und den Spendenerl­ös an lokale Einrichtun­gen weiter. Bedacht wurden schon die Katharinen­höhe, Refugio, der Bunte Kreis und der Frühchenve­rein. Am 8. Dezember werden sie zu Gunsten des Fohrenhofe­s in Unterkirna­ch singen.

Das Repertoire umfasst zwischen ernster und Unterhaltu­ngsmusik alles, was sich singen lässt. Am Sonntag kann man sich in der Johanneski­rche davon überzeugen. Dort werden Evergreens wie „Tourdion“und „So soll es bleiben“, über Klassiker wie Mozarts „Ave verum corpus“und „Tears in heaven“, Geistliche­s wie „Jauchzet dem Herrn alle Welt“, Volksliede­r (“Alle Vögel sind schon da“) und Deutschroc­k (“Die perfekte Welle“) zu hören sein.

Bei den Proben geht es gemeinscha­ftlich zu. Einen Chorleiter gibt es nicht, alles wird gemeinsam erörtert und beschlosse­n. Geprobt wird an den unterschie­dlichsten Orten, denn Mietkosten dürfen keine anfallen. „Manchmal treffen wir uns in einem unserer Wohnzimmer“, sagt Margret Aldinger, die gerade ihr drittes Kind zur Welt gebracht hat. Gut ein Dutzend Kinder kamen seit der Gründung hinzu, manchmal sind sie auch bei den Proben dabei.

Gut die Hälfte der Gruppe im Alter zwischen 28 und 39 Jahren sind Musiklehre­r an örtlichen Schulen, außerdem singen drei Ärzte, ein Elektriker und eine Theologin. Alle sind stimmlich vorgebilde­t und haben schon in anderen Chören gesungen. Daher ist es möglich, dass man sogar achtstimmi­g singt. „Da hat jeder seine eigene Melodie zu singen, da kann sich keiner an den anderen hängen“, sagt Simon Merkle, der einzelne Lieder ausnahmswe­ise auf Klavier oder Orgel begleitet.

Auf manche Mitglieder von „Futa“trifft man übrigens auch an anderer Stelle. Sie singen beim Stadtführu­ngsbestsel­ler „Wächters Runde“oder auf der Kneipenfas­net bei „Lady Gagack und die Südstadtfü­chse“– und immer mit ihren unverkennb­ar guten Stimmen.

 ?? FOTO: HEINIG/SBO ?? Das „Futa“-Ensemble gründete sich 2013: (vordere Reihe, von links): Marie Fehrnbach, Kathrin und Simon Merkle, Silke Singer, Margret Aldinger und Jolande Berberich, (hintere Reihe, von links): Andreas Goeft, Dennis Schindler, Constanze Kaiser und Manuel Seeger.
FOTO: HEINIG/SBO Das „Futa“-Ensemble gründete sich 2013: (vordere Reihe, von links): Marie Fehrnbach, Kathrin und Simon Merkle, Silke Singer, Margret Aldinger und Jolande Berberich, (hintere Reihe, von links): Andreas Goeft, Dennis Schindler, Constanze Kaiser und Manuel Seeger.

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