Eindrückliche Begegnungen auf dem Kirchentag
Der Spaichinger Ernst Merkel hat auch als Bläser am evangelischen Kirchentag mitgewirkt
SPAICHINGEN - Die erlebte Gemeinschaft und die Verkündigung der christlichen Botschaft sind die beiden stärksten Eindrücke, die Ernst Merkel, Leiter des evangelischen Posaunenchors Spaichingen, von den vier Tagen des evangelischen Kirchentags in Dortmund mitgebracht hat. Er war einer der Christen aus dem Kirchenbezirk Tuttlingen, die das Großereignis besucht haben.
Ein Bus oder eine organisierte Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde Spaichingen hat es in diesem Jahr nicht gegeben, so Pfarrer Johannes Thiemann, „weil die Jugendlichen, die sonst dabei sind, in diesem Jahr anderes vor hatten“. Dafür hat Karin Faude, Vorsitzende des Kirchengemeinderats in RietheimWeilheim und Pfarramtssekretärin in Tuttlingen, eine kleine Gruppe von 25 Personen aus der Gesamtkirchengemeinde Tuttlingen und dem Kirchenbezirk Tuttlingen organisiert, die zusammen mit Pfarrer Matthias Kohler von der Tuttlinger Auferstehungskirche nach Dortmund gefahren sind.
„Auf der Rückfahrt haben wir dann zufällig Ernst Merkel aus Spaichingen auf der Autobahn gesehen“, erzählt Karin Faude. Auch Ernst Merkel erinnert sich im Gespräch mit unserer Zeitung an die Begegnung von Autofenster zu Autofenster. Merkel war privat auf dem Kirchentag, den er an allen vier Tagen miterlebt und mit einem Freund aus Crailsheim besucht hat. Die beiden haben sich einst über die Posaunenchorarbeit kennen gelernt und unternehmen seitdem unter anderem jedes Jahr eine einwöchige Radtour miteinander. Die beiden waren in Dortmund aber nicht nur passive Besucher, sondern wurden einem Posaunenchor aus Bochum zugeteilt, mit dem zusammen sie den Eröffnungsgottesdienst mit Bundespräsident Steinmeier mitgestaltet haben.
„Wie ein Vogel, der hier und da sein Futter aufpickt“, so Merkel, haben sich die beiden an diesen erlebnisreichen vier Tagen aus den insgesamt 2400 Veranstaltungen ein paar interessante Konzerte, Kabarettveranstaltungen und Vorträge herausgepickt sowie einige der zahlreichen Informationsstände besucht.
„Die vielen Leute, die zum Kirchentag kommen, sind wie Brüder und Schwestern, die die gleiche Einstellung haben“, schwärmt Ernst Merkel. Am Kirchentagsschal erkannten sich die Teilnehmer dann auch in der S-Bahn wieder und kommen ins Gespräch wie etwa mit jenem Kölner, von dem Ernst Merkel erzählt: „Was, Du kommst aus Spaichingen? Da wohnt eine Studienfreundin von mir ...“
Ihre Gastgeber, bei denen sie im benachbarten Bochum untergebracht waren, wollten nichts für das Zimmer nehmen, erzählt Ernst Merkel, doch haben die beiden am Ende als kleines Dankeschön je 50 Euro im Zimmer liegen lassen. Ihre Gastgeber hätten diese dann als Spende für den Sudan an „Brot für die Welt“weitergegeben.