Kirchen finden kreative Lösungen
TROSSINGEN (sfk) - Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirchengemeinde in Trossingen haben sich etwas einfallen lassen, um gerade über Palmsonntag und Ostern ihren Gemeindegliedern trotz des Kontaktverbots möglichst nahe sein zu können. Die evangelische Kirche versucht dies über eine Sonderausgabe ihres Gemeindebriefs, die katholische Kirche bietet eine Art Ostern zum Mitnehmen an.
Thomas Schmollinger, Pfarrer der katholischen Kirche St. Theresia, hat Vorschläge, wie die Gläubigen zuhause den Palmsonntag und Ostern feiern können, in einem kleinen Heft zusammengestellt. Wer möchte, so seine Idee, könne in der Osternacht ein kleines Feuer im Garten machen oder im Haus eine Kerze entzünden. Er nennt außerdem ein Rezept für Fladenbrot und gibt Vorschläge zur Liedauswahl für die Gottesdienstfeier in den heimischen vier Wänden. Pastoralreferentin Ines Rabus steuert für Kinder ein Osterbastelbuch bei. Um das Kontaktverbot einhalten zu können, stehen nun Körbe mit den Heften vor, bei schlechtem Wetter in der Kirche. Und auch an die Palmwedel hat das Kirchenteam gedacht. „In der Kirche liegen gesegnete Zweige zum Mitnehmen“, kündigt Schmollinger in seinem Schreiben an.
Pfarrer Torsten Kramer, einer der drei evangelischen Pfarrer in der Stadt, hat mit seinem Team viel Zeit und Energie in eine Sonderausgabe des Gemeindebriefs investiert. Seit Samstag wird dieser an Gemeindeglieder ab 80 Jahren verteilt, alle anderen können ihn sich in der Kirche, im Brenz-Gemeindehaus und im Gemeindehaus in Schura abholen. „Es ist uns Pfarrern ein Anliegen, dass in der Karwoche und über Ostern ein geistliches Wort auch diejenigen Gemeindeglieder erreicht, die nicht über YouTube die wöchentlichen Andachten der Pfarrer mitverfolgen können. Deshalb haben alle Pfarrer und die Vikarin ein geistliches Wort zu Karfreitag und Ostern geschrieben und grüßen damit ihre Gemeinde, die sie sehr vermissen“, so Pfarrer Kramer.
In dem Heft wird außerdem auf eine Vielzahl von Gottesdiensten und Andachten vor und an Ostern hingewiesen, die online übertragen werden. Und auch der Hinweis, dass Gemeindeglieder sich bei den Pfarrern und der Vikarin telefonisch melden können, um Kontakt zu halten, ist in dem Heft vermerkt.