ProTUT warnt vor betrügerischem Schreiben
Firma aus Costa Rica fordert dazu auf, Firmendaten zu aktualisieren – Antwort verpflichtet zu Drei-Jahres-Vertrag
TUTTLINGEN - Einige Aussteller der Tuttlinger Ausbildungsbörse haben in den vergangenen Tagen Post bekommen. Der Absender: Eine Firma namens „International Fairs Directory“. Sowohl der Gewerbe- und Handelsverein ProTUT als auch die Industrieund Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg warnen davor, das Schreiben zu beantworten.
Der Brief der Firma „International Fairs Directory“mit Sitz in Costa Rica fordert dazu auf, die Firmendaten mittels des beiliegenden Formulars zu aktualisieren und zurückzusenden. Dabei wird suggeriert, die Aktualisierung der Daten sei unbedingt notwendig, um den Kontakt zu interessierten Messebesuchern gewährleisten zu können. „Wir haben es leider häufiger mit solchen Firmen zu tun. Dabei ist es mittlerweile schwierig zu erkennen, ob es sich um eine Betrugsmasche handelt“, erzählt Wolf-Dieter Bauer, Justiziar bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Wer sich nicht sicher ist, kann sich vorher bei der IHK erkundigen.
Die Adressen im aktuellen Fall hat die Firma wohl aus einer Beilage, die passend zur Ausbildungsbörse in Tuttlingen erschienen ist. „Was wir auf jeden Fall sagen können ist, dass es keine Adressen aus einer aktuellen Sonderbeilage sind. Auch die Volksbank Schwarzwald Donau-Neckar
hat ein solches Schreiben erhalten mit einer Ansprechpartnerin, die bereits seit sechs Jahren nicht mehr zuständig ist“, weiß Gerd Rettkowski von ProTUT.
Wie bei vielen solcher Firmen verbirgt sich eine Auftragserteilung im Kleingedruckten. „Wird das Formular unterschrieben und zurückgesendet, kommt ein Drei-Jahres-Vertrag über die Schaltung einer OnlineWerbeanzeige zu einem Preis von 1212 Euro pro Jahr zustande“, erklärt Bauer. Weiterhin würde sich das jeweilige Unternehmen mit der Nutzung der Inhalte, Fotos und Logos der jeweiligen Firmenwebsite sowie mit der Geltung costa-ricanischen Rechts einverstanden geben. „Wir hoffen, dass die meisten Adressaten bei dem Schreiben stutzig werden. Falls es doch zu einem Abschluss kommt, lohnt es sich in den meisten Fällen aber dagegen vorzugehen“, sagt Justiziar Wolf.
„Wir wurden durch einen Börsenteilnehmer auf das Schreiben aufmerksam gemacht“, erzählt Rettkowski. Bislang hätten sich fünf Teilnehmer bei dem Handelsverein gemeldet. „Von einem Geschädigten haben wir bisher aber noch nichts mitbekommen“, sagt Rettkowski. Das Schreiben stehe in keinem Zusammenhang mit dem Messeveranstalter ProTUT und sollte weder unterschrieben noch zurückgesendet werden.