Handelsverband warnt vor weiterer Verödung der Innenstädte
Die wirtschaftlichen Aussichten für viele Einzelhändler in Baden-Württemberg verschärfen sich weiter. Zahlreiche Kommunen wollen oder können in diesem Jahr weder Weihnachtsmärkte noch verkaufsoffene Sonntage veranstalten. Das ergab eine Blitz-Umfrage des Handelsverbands Baden-Württemberg (HBW) unter rund 200 kommunalen Vertretern. Angesichts dieser Entwicklung warnt der HBW vor einer weiteren Verödung der Innenstädte. „Für diese wegfallenden verkaufsoffenen Sonntage und Weihnachtsmärkte benötigt der Einzelhandel in den Gemeinden und
Städten dringend Ersatz“, betonte HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. Ansonsten würden nicht nur die Händler, sondern die ganzen Innenstädte unter Druck geraten. „Man muss sich das jetzt klarmachen: Der Einzelhandel in den Innenstädten ist angezählt“, so Hagmann, „wenn wir keine Geisterstädte wollen, müssen wir den Handel jetzt, wo es geht, unterstützen." Daher begrüßt der HBW ausdrücklich den von der badenwürttembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut angeforderten Fördertopf von 40 Millionen Euro für Marketingzuschüsse für Modehändler in den Innenstädten von Baden-Württemberg. Hagmann appellierte auch an die Kunden, angesichts der CoronaPandemie den lokalen Handel „nicht im Stich zu lassen". Hoffnung in Sachen Weihnachtsmärkte kommt aktuell von der Landesregierung: Diese will die Entscheidung über Weihnachtsmärkte in Pandemiezeiten den Kommunen überlassen. Solange die allgemeine Corona-Infektionslage das erlaube, sollten die Kommunen entscheiden, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen die Märkte stattfinden. (sz)