Breitbandnetz wächst weiter an
Schwarzwald-Baar-Kreis sieht sich als Vorreiter
SCHWARZWALD-BAAR-KREIS (sbo) - Es wächst und wächst und wächst. Der Ausbau des Breitbandnetzes in der Region schreitet weiter voran. Knapp 17 Prozent der Haushalte im Schwarzwald-Baar-Kreis seien theoretisch angeschlossen beziehungsweise könnten angeschlossen werden – „wir sind Vorreiter", freute sich Jochen Cabanis vom Zweckverband Breitbandversorgung SchwarzwaldBaar in der Kreistagssitzung und verwies auf andere Regionen, wo die Digitalisierung in kümmerlichen Regionen von Nullkomma-Irgendetwas vor sich hindümpelt.
Dennoch: Nicht alle Kreisbewohner aber springen so schnell auf diesen Zug auf. Manche kommen offenbar erst später auf den digitalen Geschmack. Alleine 2020 seien, so der Geschäftsführer, 100 sogenannte Nachzügler in bereits ausgebauten Gebieten beauftragt und größtenteils angeschlossen worden. Bei aller Freude über den Zuwachs aber verspürt der Digital-Profi vor allem Ärger.
Die Nachzügler machen Arbeit, die unnötig wäre, hätten sie sich gleich dazu entschlossen, auf den digitalen Zug mit aufzuspringen. Und teurer wird es auch – „wer nicht gleich im ersten Schritt mitmacht, ist selbst schuld“, betonte Cabanis daher.
Tobt unter den Anbietern auch stellenweise der Streit über das beste Angebot für den Endkunden, bleibt der Zweckverbandschef offenbar gelassen. Jede Nutzung des Netzes ist ihm willkommen. „Nur wenn unser Netz auch genutzt wird, kriegen wir auch was zurück“, betonte er. Und zurück kommt offenbar reichlich.
Das Jahresziel von einer Million Euro Pachteinnahmen hatte man sich ursprünglich gesteckt – „das werden wir auch erreichen in diesem Jahr“. 5000 Kunden sind schon am Netz, viele weitere sollen noch folgen, denn: Am Ende der Digitalstrategie angelangt ist man auch in der Vorzeigeregion noch lange nicht.
Bei zahlreichen anderweitigen Bauvorhaben in der Region wird die Glasfaser mittlerweile gleich mitverlegt – über 50 Mal geschieht das jährlich in der Region. Hinzu kommt die Erschließung strategischer Strecken und Gebäude für den Wlan-Ausbau, aber auch weiterer Mobilfunkstandorte in 4G oder 5G. Die Aufwendungen des Zweckverbandes sind gewaltig, aber auch das Land greift tief in die Tasche – seit 2014 wurden dem Verband 33,75 Millionen Euro Fördermittel bewilligt.