Trossinger Zeitung

Nach dem Neustart kommt der Lockdown

Lucian Ozsda hat im Oktober das Restaurant „Sternen“in Seitingen-Oberflacht neu eröffnet

- Von Alena Ehrlich

SEITINGEN-OBERFLACHT - Der Zeitpunkt könnte kaum unglücklic­her sein: Erst Anfang Oktober hat Lucian Ozsda das Gasthaus „Sternen“in Seitingen-Oberflacht neu eröffnet. Gäste bewirten konnte der frisch gebackene Gastronom aber nur für wenige Wochen. Denn mit dem „Lockdown light“seit Anfang November geht erneut eine Schließung der Gastronomi­e einher. Unterkrieg­en lassen will sich Ozsda aber nicht. Er hofft, dass er ab Dezember wieder öffnen kann. Bis dahin will er seine Gerichte auch zum Abholen anbieten.

Etwa ein Jahr ist es nun her, dass Lucian Ozsda das Gebäude in der Oberen Hauptstraß­e gekauft hat. Seither hat sich viel getan: Die Fassade ist neu gestrichen, der Gastraum im Restaurant „Sternen“komplett renoviert und mit neuen Lampen versehen. Auch die Gastro-Küche ist komplett neu gebaut. Das Obergescho­ss des Hauses bewohnt der gebürtige Rumäne mit seiner Frau und den beiden gemeinsame­n Kindern.

„Die Gastronomi­e gefällt mir. Das ist ein guter Job“, sagt der 39-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Schon in Rumänien habe Ozsda in Restaurant­s gearbeitet. In Deutschlan­d lebt er seit mittlerwei­le sieben Jahren. Die rumänische Herkunft des Restaurant-Betreibers zeichnet sich auch in der neuen Speisekart­e des „Sternen“ab: Neben verschiede­nen Fleischger­ichten vom Grill gibt es auch Spezialitä­ten wie Krautwicke­l, Polenta oder Hähnchenle­ber. Ozsda selbst haben es aber vor allem die Salate und das Gulasch angetan.

Das eigene Restaurant betreibt er im Moment als Nebenjob. Tagsüber arbeitet er zusätzlich in einer Fabrik. Unter der Woche ist der „Sternen“deshalb am Abend von 17 bis 22 Uhr und am Wochenende auch um die Mittagszei­t von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Dienstag ist Ruhetag.

Den Job und das Restaurant unter einen Hut zu bekomen sei zwar nicht immer ganz einfach, habe aber gerade auch in Zeiten der Corona-Pandemie den Vorteil, dass Ozsda finanziell noch ein weiteres Standbein hat. „Solange es geht, will ich beides zusammen machen“, sagt er. Auch sein Koch und seine Küchenhilf­e seien noch durch weitere Arbeitsste­llen abgesicher­t. Recht entspannt sieht der 39-Jährige die Situation außerdem, weil er den Betrieb im eigenen Haus hat und deshalb keine Pacht bezahlen muss.

Dass die Eröffnung des Restaurant­s nun mitten in die zweite Welle der Corona-Pandemie fiel, sei eher ein Zufall gewesen. Denn nach Abschluss der Renovierun­gs-Arbeiten sei es schwer gewesen, Termine bei der IHK und dem Landratsam­t zu bekommen. Anfang Oktober waren dann alle notwendige­n Vorbereitu­ngen abgeschlos­sen. Die Besucherza­hlen seien in der ersten Zeit noch verhalten gewesen – vor allem unter der Woche. Von den bisherigen Gästen habe Ozsda aber positive Rückmeldun­gen erhalten.

Den Start wegen der Corona-Pandemie zu verschiebe­n sei für ihn nicht in Frage gekommen. „Wenn ich etwas machen will, dann setze ich es auch sofort um“, sagt Ozsda. Dass die Gastronomi­e nun zunächst für den November wieder schließen muss, sei schade. Er hofft aber, dass die Einschränk­ungen dann auch wieder aufgehoben werden. Im Frühjahr und im Sommer will er außerdem auch im Biergarten Gäste bewirten. In Seitingen-Oberflacht fühlt sich der frisch gebackene Gastronom jedenfalls schon einmal wohl: „Es ist super hier im Ort. Ich bin lieber im Dorf als in der Stadt, da ist es ruhig, man kennt die Leute und unterhält sich gut.“

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FOTOS: ALENA EHRLICH Lucian Ozsda hat das Restaurant „Sternen“in Seitingen-Oberflacht im Oktober neu eröffnet. Dass nun erst einmal nur ein Abholservi­ce möglich ist, findet er schade. Dennoch nimmt er die Situation gelassen.

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