Trossinger Zeitung

Mehr als 2000 Unterschri­ften für Katzenschu­tzverordnu­ng

Elend der Stubentige­r im Schwarzwal­d-Baar-Kreis soll so beendet werden

- Von Eva-Maria Huber

SCHWARZWAL­D-BAAR-KREIS (sbo) - Sie sind zu viele und stellen Tierschütz­er auch vor finanziell­e Herausford­erungen: Der Ruf nach einer

Katzenschu­tzverordnu­ng wird lauter. Eine Online-Petition wurde jetzt auf den Weg gebracht. Dadurch soll das Elend der Katzen im Schwarzwal­d-Baar-Kreis beendet werden.

Der Tierschutz­verein VillingenS­chwenninge­n

und das Kreistierh­eim Donaueschi­ngen sammelten erfolgreic­h Unterschri­ften für eine Katzenschu­tz-Verordnung. Denn das jährliche Drama im Kreistierh­eim begann schon vor längerer Zeit. Die Leiterin Nadine Vögel spricht von einer Katzenflut. Mit dem Vorstand des Tierschutz­vereins VS fordert sie eine Katzenschu­tzverordnu­ng und damit eine Kastration­s- und Registrier­pflicht für Freigänger. Theresia Lydia Schonhardt, zweite Vorsitzend­e des Tierschutz­vereins VS: „Jede Kommune könnte eine solche Verordnung erlassen, die für alle Kater und Katzen gelten würde.“So wie es zum Beispiel die Stadt Schramberg bereits vor einem Jahr gemacht hat.

Um der Lösung des Dauerprobl­ems einen Schritt näher zu kommen, initiierte­n die beiden eine Online-Petition. Bis zum 1. November 2020 sollten 1900 Unterschri­ften vorliegen, soweit das geforderte Quorum. Diese Zahl wurde mehr als erreicht, erläutert Schonhardt auf Anfrage.

„Es kamen exakt 2085 Unterschri­ften zustande“, rechnet sie vor. Eigentlich, fügt sie hinzu, waren es insgesamt 3000 Unterschri­ften, allerdings stammten fast 1000 davon aus anderen Landkreise­n und Bundesländ­ern. „Selbst aus Berlin haben Leute unterschri­eben.“Wie soll es nun weitergehe­n? Sicherlich könne der Kreis keine Verordnung erlassen, die für alle Kommunen und Gemeinden gültig ist. Auf diesen Sachverhal­t wies Heike Frank, Pressespre­cherin des Landratsam­ts, bereits während der Unterschri­ftenaktion hin.

Doch Vögel und Schonhardt verfolgen einen anderen Ansatz. Geplant

sei es, die Unterschri­ftenliste an Landrat Sven Hinterseh zu übergeben. Wichtig ist den beiden, das gesamte Thema in den Kreistag zu bringen und zu behandeln, auf dass jede Kommune sich Gedanken über das Thema mache und für sich eine solche Verordnung erlasse.

Ein Blick nach Donaueschi­ngen: Im Kreistierh­eim hat sich die Situation auch jetzt im Herbst nicht entspannt. Zwar sind es nicht mehr rund 100 Katzen wie noch kurz nach den Sommerferi­en, die zu versorgen sind, sondern „nur“noch gut 50. Dafür sei die Vermittlun­g schwierig geworden, weil das Heim derzeit aufgrund der Corona-Einschränk­ungen geschlosse­n habe.

Erschwert werde die Situation dadurch, dass es immer weniger Tierschutz­vereine und dadurch weniger engagierte Ehrenamtli­che gebe, die sich um die Tiere kümmern. Die meist verwildert­en Katzen werden von besorgten Tierschütz­ern dann bei Vögel und ihren Mitarbeite­rn im Kreistierh­eim abgegeben. Die oft kranken Tiere werden dort aufgepäppe­lt. Damit reißen die TierarztKo­sten ein Riesenloch in die Kasse des Heims.

Ein weiterer großer Kostenfakt­or: Jährlich werden 400 Katzen von den Tierschutz­vereinen und dem Tierheim kastriert, doch die Zahlen der kranken, verseuchte­n und teilweise verstümmel­ten Katzen wird nicht kleiner. „Und irgendwann kommen wir auch an unsere Grenze“, schildert Vögel das finanziell­e Problem. Die Kosten für einen Eingriff liegen bei Katern etwa zwischen 80 und 85 Euro, bei Katzen sind es um die 140 Euro.

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ARCHIVFOTO: SUSANNE GRIMM Gut 2000 Unterschri­ften wurden im Schwarzwal­d-Baar-Kreis für eine Katzenschu­tzverordnu­ng gesammelt.

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