Gefiederte Freunde
Das Naturfachblatt „Ecological Economics“hat kürzlich eine Studie von Frankfurter Forschern veröffentlicht. Diese befasst sich mit der Lebenszufriedenheit von Menschen in Abhängigkeit der Vogelmenge in ihrer Umgebung. Gemeint sind dabei nicht die komischen Vögel in Menschengestalt, mit denen wir alle es bisweilen zu tun haben. Nein, die Rede ist von den gefiederten Freunden, die etwa tschilpend in der Thujahecke hocken oder gurrend im Garten.
Das Ergebnis der Untersuchung kann man durchaus als bahnbrechend bezeichnen. Denn wie sich herausstellte, macht die Leute die Gesellschaft von Federvieh dermaßen zufrieden, dass sogar eine Lohnerhöhung da nicht mithalten kann. So ist in einer Erklärung der Forscher zu lesen: „14 Vogelarten mehr im Umfeld machen demnach mindestens genauso zufrieden wie 124 Euro monatlich mehr auf dem Haushaltskonto, wenn man von einem durchschnittlichen Einkommen in Europa von 1237 Euro pro Monat ausgeht.“
Leider haben die Vogelkundler nicht untersucht, ob es für eine Gehaltserhöhung nützlich ist, möglichst viele Vögel zu besitzen. Denn dann wäre die Rechnung simpel: Für zehn Vögel zusätzlich gibt’s ungefähr 100 Euro mehr vom Chef. Wobei es nicht genügt, sich zehn braune Hühner zuzulegen, es müssen schon unterschiedliche Rassen sein, also etwa ein Molukkenhuhn oder ein Braunbrust-Buschhuhn. Den Rest kann man aber zum Beispiel mit Kanarienvögeln oder Kolibris auffüllen. Der Wert der Eier, die diese Hühner legen, muss zum Lohnzuwachs natürlich dazugerechnet werden. (nyf)
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