Nachhaltigkeit von allen Seiten beleuchten
Die VHS stellt das neue Programm für das Sommersemester vor und hofft auf Präsenzkurse
SPAICHINGEN - Clemens Schmidlin, Leiter der Volkshochschule (VHS) Spaichingen, hat das Programm für das anstehende Semester präsentiert. Hauptaugenmerk liegt dabei auf Präsenzkursen. Das Semester startet am 22. Februar und geht bis Ende Juli, insgesamt 101 Kurse und 21 Einzelveranstaltungen sind geplant.
Als Semesterthema widmet sich die VHS dem Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Hinter diesem etwas sperrig klingenden Begriff steht eine internationale Bildungskampagne, die die VHS zum Anlass nehmen will, den Aspekt Nachhaltigkeit von verschiedenen
Seiten zu beleuchten. „Nachhaltigkeit ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische und soziale Kategorie“, sagt Clemens Schmidlin. Mit fünf verschiedenen Vorträgen will sich die VHS der Nachhaltigkeit möglichst facettenreich nähern. Marcel Özer geht auf „Nachhaltiges Bauen - Cradle to Cradle“ein und spricht über den Versuch, beim Bauen möglichst wenige Ressourcen zu verbrauchen (10. Juni). Materialien wie Sand und Kies sind endlich und immerhin 60 Prozent des Müllaufkommens stammten aus der Bau-Industrie, merkt Schmidlin an.
Nachdem Schriftsteller und Kolumnist Wolfgang Schmidbauer bereits zweimal geladen war und Corona
beide Male dazwischengefunkt hat, starten Schmidlin und sein Team einen weiteren Versuch. In seinem Vortrag „Die Angst vor dem Weniger“(24. Juni) will Schmidbauer darauf eingehen, was mit einer Gesellschaft passiert, bei der abzusehen ist, das die nächste Generation weniger haben wird. Den Abschluss der Reihe macht ein „Inklusiver Spaziergang“durch Spaichingen mit Annette Koch-Vossler und Cettina Bett (23. Juli). „Nachhaltigkeit bedeutet auch Inklusion“, betont Schmidlin. Der Spaziergang konzentriere sich dabei auf Geh-, Hör- und Sehbehinderungen und wie auf diese Handicaps in Spaichingen reagiert wird.
Als neue Angebote in diesem Semester nennt Schmidlin ein autogenes Training für Jugendliche, einen Upcycling-Nähkurs sowie ArabischKurse für Teilnehmende ohne und mit geringen Vorkenntnissen. Auch Einzelveranstaltungen, die nicht direkt mit dem Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit in Verbindung stehen, sind geplant. Darunter ein Termin mit Professorin Gabriele KroneSchmalz, die ihr Buch „Respekt geht anders“vorstellt, in dem die ehemalige Russland-Korrespondentin ihre Beobachtungen über Deutschland teilt und sich mehr Streitkultur wünscht. Das Literaturcafé übernimmt in diesem Semester Lena Grimm, da Fatima Majsoub verhindert ist. Außerdem gebe es explizit digitale Angebote der Spaichinger Dozenten, darunter einen DeutschKurs und einen „Französisch für die Reise“-Kurs.
Dass die regulären Kurse der VHS in Präsenz stattfinden können, sieht Schmidlin auch deshalb zuversichtlich, weil die Politik Volkshochschulen als Bildungseinrichtungen anerkannt habe und sie dementsprechend ähnlich behandelt werden wie Schulen, die möglicherweise ab Anfang Februar schrittweise wieder öffnen dürfen. Schmidlin hofft darauf, denn: „Der Reiz des Ereignisses ist digital einfach nicht ersetzbar.“Vielleicht haben das auch viele Spaichinger gemerkt. Denn sie hätten im Vergleich zum restlichen Kreis Tuttlingen eher verhalten auf Online-Kurse während Corona reagiert, so Schmidlin.
Anmeldestart für das neue Semester ist Mittwoch, 27. Januar (siehe Kasten). „Für uns wäre es toll, wenn sich alle Teilnehmer jetzt anmelden“, betont Schmidlin. Dann könnten sie planen und je nach Verordnungslage reagieren. Szenario 1 geht davon aus, dass - mit Hygienekonzept - Präsenzkurse von Anfang an möglich sind. Bei Szenario 2 verschiebt sich der Start nach hinten, die Teilnehmenden stünden aber schon fest und müssten nur für die Stunden zahlen, die sie auch da sind. Für diejenigen, die Lust darauf haben, würde es dann während der „Wartephase“ein Interims-Onlineangebot geben.
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