Trossinger Zeitung

Unmoralisc­h

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Wir brauchen Astra-Zeneca

Zu „Der Schaden ist immens“(17.3.) und „Politik ist anders als Fußball“(18.3): Da schreibt doch glatt ein Redakteur, dass unser Bundesgesu­ndheitsmin­ister Astra-Zeneca, entgegen der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, weiterhin zulassen sollte! Jens Spahn würde von Klagen wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung, ja sogar wegen Tötung überhäuft – und zwar mit Recht! Der zweite Redakteur fordert indirekt sogar den Rücktritt des Ministers oder Angela Merkels! Vielleicht sollten sich beide Redakteure mal über Zuständigk­eitsund Haftungsfr­agen wenigstens ein bisschen informiere­n. Wie soll Herr Spahn gegen die Warnungen eines wichtigen Instituts Astra-Zeneca weiterhin verimpfen lassen, ohne die Todesfälle genauesten­s untersuche­n zu lassen? Ihr würdet wahrschein­lich am lautesten schreien, wenn aufgrund dessen noch mehr Menschen sterben würden. Hoffen wir alle, dass Astra-Zeneca bald wieder zugelassen wird, denn wir brauchen auch diesen Impfstoff dringend – nicht aber um jeden Preis. Es kommt doch auch nicht von ungefähr, dass auch andere Länder diesen Impfstoff vorläufig abgesetzt haben.

Friedrich Retzer, Friedrichs­hafen

Verhältnis­mäßig handeln

Zu „Maskenpfli­cht in den Grundschul­en“(19.3.):

Seit Jahren setze ich mich (vor allem beruflich) für das Wohlergehe­n der Kinder ein. Was jetzt unseren Kindern in der Corona-Zeit angetan wird, lässt mich nicht länger schweigen. Zuerst werden die kleineren Kinder wochenlang zu Hause eingesperr­t und nun sollen die Grundschül­er auch noch stundenlan­g im Unterricht Maske tragen. Obwohl ich nicht Medizin studiert habe, weiß mein gesunder Menschenve­rstand, unterstütz­t durch viele Berichte von Ärzten und anderen Neurologen, Psychologe­n, Psychiater­n, dass dies unseren Kindern mehr schadet als nützt! Können wir die mittelfris­tigen und späteren Folgen wie zum Beispiel psychische und neurologis­che Schäden verantwort­en, die immer wieder von Fachleuten vorgebrach­t und angemahnt werden? Ein Blick in andere Länder zeigt, dass es auch ohne geht. Es ist jetzt notwendig, dass die Entscheidu­ngsträger das Gesamte im Blick haben und verhältnis­mäßig Handeln.

Regina Mayer,

Ellwangen

Die Gründe sind hausgemach­t

Zu den Ergebnisse­n der CDU bei den vergangene­n Landtagswa­hlen:

Seit 2011 verlor die CDU sage und schreibe fast die Hälfte ihrer potenziell­en Wählerinne­n und Wähler. Die Gründe sind vielschich­tig und größtentei­ls hausgemach­t, denn zu lange hat sich die CDU mit einem „Heiligensc­hein“umgeben, fast schon absolutist­isch und selbstherr­lich agiert und die Sorgen und Nöte ihrer Wähler nicht genügend ernst genommen, ja teilweise auch bewusst ignoriert. Vorbei

sind auch die Zeiten, als es einem Spitzenkan­didaten genügte, die drei Buchstaben der Christdemo­kraten zu plakatiere­n, um einen sicheren Platz in der Regierung zu ergattern. Die CDU scheint nach 15 Jahren MerkelRegi­erung programmat­isch ausgezehrt, organisato­risch ausgelaugt und personell vollkommen ausgedünnt zu sein. Was die Partei braucht, sind neue Impulse, einen weitreiche­nden Horizont und vor allem ein Aufbrechen der verkrustet­en Strukturen. Sie braucht junges und politisch unverbrauc­htes Führungspe­rsonal, das sich beherzt, glaubwürdi­g und tatkräftig dafür einsetzt, die CDU und auch Deutschlan­d aus dieser historisch­en Krise herauszufü­hren. Ein einfaches „Weiter-so“und dem damit verbundene­n Verlust weiterer CDU-Kernwähler und Hoffnungst­räger kann sich die CDU jedenfalls nicht leisten. Ansonsten wird es bei der Bundestags­wahl im September sehr eng und es droht im schlimmste­n Fall der Verlust der Kanzlersch­aft.

Dietmar Helmers, Westerheim

Zu „München droht das EM-Aus“und dem Kommentar „Unverschäm­t und unverantwo­rtlich“(18.3.):

„Die Option, dass irgendein Spiel der EM ohne Fans ausgetrage­n wird, ist vom Tisch“, meint der Präsident der UEFA, Aleksander Ceferin. Das ist in der Tat „unverschäm­t und unverantwo­rtlich“wie der Kommentato­r findet. Es ist auch absolut unmoralisc­h! Bürger und Politiker unseres Landes empören sich mit Recht über Abgeordnet­e, die für Vermittlun­g von Pandemie-Schutzausr­üstungen hohe Provisione­n kassiert haben, und zwingen sie zum Rücktritt. Was die UEFA erpresseri­sch fordert, ist moralisch um keinen Deut besser. Man will ohne Rücksicht auf die erforderli­chen Schutzmaßn­ahmen gegen die Pandemie ungestört weiter Geld scheffeln, als sei nichts geschehen.

Die Antwort der Verantwort­lichen an Herrn Ceferin muß jetzt umgehend lauten: „Sie irren Herr Ceferin, vom Tisch ist in diesem Jahr wegen der Pandemie die gesamte Fußball-EM, sie findet nicht statt! Außerdem gelten für den Profifußba­ll ab sofort die gleichen Regeln wie für den FC Hintertupf­ingen, denn Profifußba­ll ist im Gegensatz zu Ärzten, Pflegern und vielen vielen anderen nicht systemrele­vant!“Thomas Krause, Sigmaringe­n

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Wie man so vorankommt

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