Freilandeier werden wegen Geflügelpest offenbar knapp
BERLIN (dpa) - Wegen der derzeit grassierenden Geflügelpest werden vor Ostern nach Einschätzung des Branchenverbandes in einigen Regionen die Freilandeier knapp. Aufgrund der Tierseuche dürften in vielen Orten die Hühner ihre Ställe nicht verlassen. Davon sei auch die Freilandhaltung betroffen, sagte der Präsident des Zentralverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft und Vorsitzende des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, Friedrich-Otto Ripke, in Oldenburg. „Nach 16 Wochen Stallhaltung dürfen die Eier nicht mehr als Eier aus Freilandhaltung, sondern nur noch als Eier aus Bodenhaltung vermarktet werden.“
Seit Herbst gibt es eine von Wildvögeln ausgehende Geflügelpestwelle, vor allem mit dem hochansteckenden Virus H5N8. 14 Bundesländer sind betroffen, in mehr als 120 Beständen wurde die Geflügelpest amtlich festgestellt. Der wirtschaftliche Schaden für die Branche übersteige bereits den der Geflügelpestwelle der Jahre 2016/17, sagte Ripke. Zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut müsse nun analysiert werden, wie sich die Betriebe besser vor der Geflügelpest schützen könnten. Es könne angesichts der wiederholten Seuchenfälle nicht einfach so weitergemacht werden, sagte Ripke. Es gebe Anzeichen, dass das Virus über Aerosole durch den in Ställe eindringenden Wind in die Hausgeflügelbestände eindringe. „Da müssen wir nachbessern“, sagte Ripke.