Wieder auf Dämonenjagd
Lena Muskat veröffentlich Fortsetzung ihres Urban-Fantasy-Romans
TROSSINGEN - Eigentlich war der erste veröffentlichte Roman der Trossinger Hobbyautorin Lena Muskat als in sich abgeschlossene Geschichte gedacht. Weil sie aber Lust hatte, mit ihren Charakteren weiterzumachen und sich im Epilog „ein Hintertürchen“offen gelassen hatte, hängte sie nun noch eine Fortsetzung an. „Halbwesen - Licht im Schatten“ist am Freitag erschienen.
„Ich hatte eigentlich keinen Mehrteiler geplant - auch, weil es dann schwieriger gewesen wäre, einen Verlag dafür zu finden“, erzählt sie. „Aber nun wird ein Dreiteiler daraus. Im zweiten Teil gibt es deshalb am Ende auch einen Cliffhanger.“
Ihre Urban-Fantasy-Reihe dreht sich um die beiden Halbwesen Alec und Tyler, Halbdämon und Halbengel, die gemeinsam Dämonen jagen, die Menschen beeinflussen, Böses zu tun. Im ersten Band stand ihre Freundschaft auf der Kippe und Alec kämpfte gegen die eigenen Suizidgedanken. Die Fortsetzung dreht sich nun einerseits um die neu erstarkte Freundschaft, andererseits um die Probleme, die ranghöhere Halbwesen den beiden machen.
Nicht ganz leicht gemacht mit der Fortsetzung hat es sich Lena Muskat, die inzwischen eigentlich Widmann heißt, aber noch unter ihrem Mädchennamen schreibt. „Ich kenne das von mir selbst, dass ich den zweiten Teil einer Trilogie oft nicht ganz toll finde“, sagt sie. „Ich wollte, dass der Roman nicht nur die Lücke zwischen erstem und letztem Teil füllt, sondern meine Leser fesselt.“Auch nicht ganz einfach sei es, sich als weibliche Autorin in ihre beiden männlichen Hauptcharaktere hineinzudenken. „Ab und zu habe ich auch mal bei Freunden nachgefragt“, schmunzelt Muskat. „Da gab es zum Beispiel eine emotionale Szene und ich war mir nicht sicher, ob Männer sich in der Situation umarmen würden.“Eine Frau oder Mädchen als Hauptcharakter wollte sie damals aber bewusst nicht. „Als ich den ersten Teil schrieb, waren gerade ,Die Tribute von Panem’ und ,Divergent’ erschienen, beides Romane mit einem starken weiblichen Hauptcharakter. Und ich dachte: Ich will etwas anderes.“
Inzwischen sind ihr ihre Charaktere auch ans Herz gewachsen. Besonders Alec, den sie nach einem Bekannten in den USA benannt hat. Das Thema Suizid, dass Alec verfolgt, wurde durch Lena Muskats Job als Notfallsanitäterin inspiriert. „Viele Ideen kommen aus meiner Arbeit“, sagt sie. Auch ihre Namen leihen Muskats Kollegen ihr immer wieder für ihre Charaktere. „Dazu kommen dann Kleinigkeiten aus dem Alltag. Alec fährt zum Beispiel einen Sportwagen, weil mein Ehemann das auch tut.“
Ihr neues Buch hätte Lena Muskat gerne in Trossingen bei einer Release-Party vorgestellt, aber die Corona-Pandemie
macht ihr einen Strich durch die Rechnung. „Bei meinem ersten Buch hatte ich auch mehrere Lesungen, das fällt natürlich weg“, erzählt sie. Schade, findet sie, denn natürlich hätte sie gerne direkt mit Lesern gesprochen und nicht nur online. „Grundsätzlich ist aber jede Art von Rückmeldung toll - besonders für uns Hobbyautoren, davon leben wir“, stellt sie fest. Sie würde sich wünschen, dass mehr Leser eine kurze Rückmeldung über die Sozialen Medien, per E-Mail oder den Verlag geben - egal, ob negativ oder positiv.
Der dritte und letzte Teil der Reihe
ist bereits in Arbeit. „Sechs Kapital stehen schon“, verrät Lena Muskat. Da sie allerdings kürzlich Mutter geworden ist und weniger Zeit zum Schreiben hat, kann sie noch kein Erscheinungsdatum abschätzen. „Eineinhalb bis zwei Jahre wird es wohl noch dauern.“