L 433: Bürgermeister sind verärgert und enttäuscht
Gemeindeoberhäupter nehmen Stellung zum verzögerten dreispurigen Ausbau der Verbindungsstraße von Denkingen nach Gosheim
DENKINGEN/GOSHEIM (pm/sz) Die Bürgermeister der Gemeinde Denkingen, der Gemeinde Gosheim und der Heuberggemeinden sind enttäuscht und verärgert über die neuerliche Bauverzögerung beim dreispurigen Ausbau der L 433 (wir haben berichtet). In der Zwischenzeit sei diese Maßnahme „eine Maßnahme der nicht gehaltenen Versprechungen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgermeister der durch die Baumaßnahme betroffenen Gemeinden.
„Nicht nachvollziehbar“sei, dass das Regierungspräsidium Freiburg erst jetzt zu der Erkenntnis kommt, dass weitere faunistische und geologische Untersuchungen notwendig werden, heißt es in dem Schreiben. „Jedem war von vorneherein die unwegsame geologische Situation am Albtrauf bekannt“, so die von Bürgermeister Rudolf Wuhrer (Denkingen) auch im Namen seiner Kollegen unterzeichneten PM. „Nicht umsonst haben sich im Vorfeld der Planung alle Beteiligten für eine Trasse entschieden, bei der nicht in den Hang eingegriffen werden muss.“
Für die Bürgermeister stelle sich „nicht die Frage, dass hier vor Baubeginn geologische Untersuchungen durchzuführen sind, sondern warum die Straßenbauverwaltung erst jetzt zu dieser Erkenntnis kommt. Warum wurden Versprechen gemacht, die offensichtlich ohne abgesicherte Erkenntnisse waren?“
Der geplante Maßnahmenbeginn 2021 lasse sich nunmehr aufgrund der notwendigen geologischen Beobachtungen nicht mehr realisieren. Die Bürgermeister befürchten nun, dass sich aufgrund der geologischen Untersuchungen nicht unerhebliche Mehrkosten oder sogar eine andere Trassenvariante ergeben und somit die Maßnahme insgesamt gefährdet ist oder sich um Jahre verzögert. Weiter seien alle anderen Straßenbaumaßnahmen in der Umgebung auf diese bereits für 2021 geplante Baumaßnahme abgestimmt worden.
Sobald des die Corona-Lage zulässt wollen sich daher die Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden zu einer gemeinsamen Sitzung treffen und mit dem Regierungspräsidium erörtern, wie es nun weitergehen soll. Trotz der großen Verärgerung, gelte es jetzt „alles zu unternehmen, damit dieser wichtige Ausbau der L 433 zeitnah realisiert wird“, schreiben die Bürgermeister.
Man erkenne „wohlwollend“, dass sich das Regierungspräsidium zu seinem Versäumnis offen bekennt und in dieser Sache auch nichts beschönigt. „Allerdings wurde sehr viel an Vertrauen verspielt. Man will sich nicht mehr auf Versprechen verlassen, sondern will Taten sehen.“