„Was wir erleben, ist ein Angriff auf unsere Demokratie“
Kein Problem – und wenn, dann von auswärts: Wer sich mit Fackeln und deutschen Fahnen an einer Burgruine trifft und anschließend einen Marsch durch die Stadt unternehmen möchte, ist sicher kein einfacher „Krawallmacher“– oder bei Weitem nicht nur.
Denn damit bewegen sich diese Leute ganz klar in deutsch-nationaler oder gar rechtsextremer Tradition. Sie haben also eine politische Botschaft, und bestimmt keine demokratische. Das kann und sollte man auch benennen. Dieser Verweis fehlt, statt dessen wird aber – anders als in der Pressemeldung der Polizei – sehr deutlich hervorgehoben, dass die meisten Teilnehmer gar nicht aus dem Kreis Tuttlingen kämen. Auch bei mehreren Artikeln der letzten Zeit zu Demonstrationen (zum Beispiel
Autokorsos in Tuttlingen oder Mittwochsdemos in Spaichingen) wird sehr deutlich darauf verwiesen, wie viele Kennzeichen auswärtig seien. Dabei kann man nur anhand der Autonummer auch gar nicht immer wissen, wo jemand wohnt aufgrund von Kennzeichenliberalisierung, Dienstwagen, Leihwagen und vieles mehr.
Was wir hier in unserem Landkreis erleben, ist ein Angriff auf unsere Demokratie und deren Vertreter (die Polizei) durch mutmaßlich rechte Gruppierungen. Das ist ein Problem, welches wir nicht nur hier haben, aber dem wir hier entgegentreten müssen. Das Verschweigen oder Verharmlosen des rechten Hintergrundes oder die Hervorhebung, dass es „importierte“Demonstranten seien, beseitigt nicht die antidemokratischen Tendenzen in unserer Region, sondern stärkt sie.