Trossinger Zeitung

Junge Graffiti-Künstler dürfen sechs weitere Stromkäste­n verschöner­n

Viel Lob für die Aktion - Stadt und Stadtwerke überreiche­n Gutscheine - Viele Anfragen von Firmen und Anwohnern

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TROSSINGEN (ls) - „Seit ich im Amt bin, wurde noch keine Aktion so gelobt“, sagt Bürgermeis­terin Susanne Irion über die sechs Stromverte­ilkästen, die in den vergangene­n Wochen

von jungen Trossinger Graffitikü­nstlern verschöner­t wurden. Und weil die Resonanz so positiv ist, geht das Projekt jetzt in eine zweite Runde.

Zur Verfügung gestellt hatten die Stromkäste­n am Rudolf-MaschkePla­tz und am Schultheiß-Koch-Platz die Stadtwerke Trossingen. Graffitikü­nstler Fabian Kitzke alias „boks“ und Stadtjugen­dreferenti­n Vivian Storz standen den Jugendlich­en bei Bedarf zur Seite. Finanziell unterstütz­t wurden die jungen Künstler durch die BW-Stiftung „Push Dich“.

„Es gab inzwischen viele Rückfragen von Leuten, die sich wünschen, dass weitere Kästen verschöner­t werden“, so Irion. Die nächsten sechs liegen verstreut in Trossingen: Beim Bettenland, beim Spieleland, vor den Stadtwerke­n, in der Butschstra­ße, in der Bismarckst­raße und in der Fürstenber­gstraße. Angefragt hatten Anwohner und Firmen. „Ich hoffe, dass wir in den kommenden Wochen dafür Zeit finden“, sagt Vivian Storz. Auch das Auberlehau­s wünscht sich einen bunten Verteilkas­ten vor dem Museum - wie das umgesetzt werden kann, will die Stadt schauen.

Elena Horstmann von den Stadtwerke­n lobte die „tollen, sehr örtlichen Motive“, die es auf die Stromkäste­n geschafft haben. „Wir wollten Motive, die in den jeweiligen Bereich passen“, erläutert Kitzke. „Vor der Rosenschul­e haben wir uns deshalb für Legosteine entschiede­n, vor der Buchhandlu­ng für ein Bücherrega­l.“Andere Ideen, wie das Camouflage­Motiv neben dem Schultheiß-KochPlatz, seien spontan entstanden, berichtet Vivian Storz. Einzige Vorgabe der Stadtwerke war, dass keine religiösen oder politische­n Bilder auf den Stromkäste­n landen, so Horstmann.

Material für die nächsten Stromkäste­n haben die jungen Künstler übrigens schon mal: Die Bürgermeis­terin überreicht­e ihnen am Dienstagab­end zum Dank jeweils eine Spraydose und - neben einem Troase-Gutschein - einen Gutschein für Farben. Einen solchen spendierte­n auch die Stadtwerke den Jugendlich­en. „Wir hoffen natürlich, sie kommen zum Einsatz“, sagte Susanne Irion. Sie lobte auch das Stadtjugen­dreferat dafür, Projekte anzuschieb­en, die den Jugendlich­en Spaß machen würden.

Graffiti bietet das Stadtjugen­dreferat an, seit Fabian Kitzke im Rahmen des vergangene­n Kinderferi­enprogramm­s einen Graffiti-Workshop auf der Erlebniswi­ese angeboten hatte, der begeistert angenommen wurde. Seit März diesen Jahres steht die Unterführu­ng beim THW als legale Graffitifl­äche zur Verfügung. Die Jugendgrup­pe hatte sich mit Feuereifer daran gemacht, alte Farbschich­ten abzukratze­n und die Wände mit grauer Farbe als Grundlage für die Graffiti-Kunstwerke zu streichen. Künftig werden die Graffiti-Kunstwerke dann immer wieder neu übersprüht - üblich in der Szene, wie Kitzke sagt.

Und auch die Stromkäste­n sollen in ein paar Jahren - wenn die jetzigen Motive verblasst oder verschmutz­t sind - wieder einen neuen bunten Anstrich erhalten. „Solche legalen Flächen sind für alle ein Zugewinn“, betont Susanne Irion. „Die Jugendlich­en haben Platz für ihre Kunst - und die Stadt wird schöner.“

 ?? FOTO: LARISSA SCHÜTZ ?? Bürgermeis­terin Susanne Irion (links) und Elena Hostmann von den Stadtwerke­n (2. v. r.) überreicht­en den jungen Künstlern Olivier Müller, Michael Kossenko und Luis Pehlic (v. l.) Gutscheine. Auch Stadtjugen­dreferenti­n Vivian Storz (3. v. l.) und Graffiti-Künstler Fabian Kitzke (rechts) freuen sich über die gelungene Aktion.
FOTO: LARISSA SCHÜTZ Bürgermeis­terin Susanne Irion (links) und Elena Hostmann von den Stadtwerke­n (2. v. r.) überreicht­en den jungen Künstlern Olivier Müller, Michael Kossenko und Luis Pehlic (v. l.) Gutscheine. Auch Stadtjugen­dreferenti­n Vivian Storz (3. v. l.) und Graffiti-Künstler Fabian Kitzke (rechts) freuen sich über die gelungene Aktion.

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