Hochwasserschutzmaßnahmen in Spaichingen
Neben den bereits bestehenden Rückhaltebecken Lehmgrubenbach und Heidengraben kamen nach dem Hochwasser vom 10. Juni 1996 die Becken Leitengraben an der Tennishalle und Unterbach I und II am Freibad sowie sechs kleinere Rückhaltebecken dazu. Um die Rückhaltemöglichkeiten der Prim zu erhöhen, wurden Renaturierungsmaßnahmen, etwa den Lauf der Prim von einem geradlinigen in einen geschlungeneren Bachlauf zu verlegen und das Pflanzen von Bäumen am Ufer, durchgeführt. Dadurch soll das Wasser besser gebremst werden. Nach dem Hochwasser war klar, dass das Primgewölbe erneuert werden muss. Die Prim wurde 1780 das erste Mal verdolt, also kanalisiert. Walter Stockburger hat sich das 1994 genauer angeschaut und festgestellt, dass der Boden der Verdolung mit Sediment bedeckt war. „Es gab dann eine Ausschreibung. Für 14 Tage haben
Bergarbeiter aus England den Dreck in Schwerstarbeit weggemacht“, sagt er. In den vergangenen Jahren hat sich hier einiges getan. Der Abflussquerschnitt der Verdolung wurde durch Baumaßnahmen auf das vier- bis fünffache erhöht. Ganz ausgeschlossen könne ein weiteres Hochwasser trotz aller Schutzmaßnahmen aber nicht werden, sagt der Leiter der Tiefbauverwaltung Spaichingen Gerold Honer. Die Hochwasserrückhaltebecken haben ein Fassungsvermögen von 28 000 Kubikmeter Wasser. Gerade untersucht das Ingenieurbüro Breinlinger durch topografische Aufzeichnungen wo die bevorzugten Fließwege des Wassers bei Starkregen sind. Dadurch können weitere Vorkehrungen zum Schutz vor Hochwasser ergriffen werden. Honer schätzt, dass die Ergebnisse der Untersuchungen diesen Winter oder im Frühling 2022 dem Gemeinderat vorgelegt werden.