Trossinger Zeitung

Elias-Schrenk-Haus: Großprojek­t für 18 Millionen Euro

Nebengebäu­de wird abgerissen und Neubau errichtet – Ab Sommer 2022 folgt Sanierung des Hauptgebäu­des

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Erst Abriss, dann Neubau: Am Senioren- und Pflegeheim Elias-Schrenk-Haus sind die Bauarbeite­n in vollem Gange. Derzeit wird das Nebengebäu­de abgerissen und im Anschluss ein Neubau errichtet. Ist dieser im Sommer 2022 bezugsfert­ig, wird das Haupthaus renoviert.

Die Planungen für das Großprojek­t der Tuttlinger Senioren- und Pflegeeinr­ichtung laufen schon seit mehreren Jahren: Im Zuge der Landesheim­bauverordn­ung müssen etliche Einrichtun­gen nachrüsten, so auch das Elias-Schrenk-Haus (ESH). Der Verordnung

zufolge darf es in Pflegeheim­en keine Doppelzimm­er mehr geben. Die Einzelzimm­er müssen mindestens 16 Quadratmet­er groß sein und über eine eigene Nasszelle verfügen. Richtlinie­n gibt es auch für die Gruppengrö­ße und die Maximalbel­egung. Die Landesheim­bauverordn­ung greift eigentlich schon seit September 2019 – eine Übergangsz­eit kann jedoch von der Heimaufsic­htsbehörde unter dem Dach des Landratsam­ts gewährt werden.

Das Landratsam­t hatte den betroffene­n Einrichtun­gen des Landkreise­s Tuttlingen, so auch der Lebenshilf­e, schon frühzeitig klargemach­t, dass es zwar Übergangsz­eiten, aber keine

Ausnahmen von der Verordnung geben werde. Für das ESH gestaltete sich die Situation deshalb schwierig, da es nicht wie viele andere Heime zu einer Mutter-Einrichtun­g gehört, sondern als Evangelisc­her Verein für Altenhilfe quasi als Einzelkämp­fer dasteht. Nach etlichen Jahren, in denen das Heim rote Zahlen schrieb, wurden erst seit 2015 wieder Rücklagen erzielt. Rund drei Millionen Euro Eigenkapit­al kann das ESH für das Großprojek­t nun vorweisen.

Lag die Investitio­nssumme anfangs noch bei rund zehn Millionen Euro, sind die Gesamtkost­en nun auf 18 Millionen Euro gestiegen. 15 Millionen Euro davon werden über Kredite fremdfinan­ziert. „Unser Wirtschaft­splan ist jedoch sehr solide“, betont Einrichtun­gsleiterin Karen Winterhalt­er. Sorgen, dass sich das Heim übernehme, bestünden nicht. Man habe sich entschiede­n, alles komplett zu sanieren, anstatt wie ursprüngli­ch geplant im kleineren Rahmen. „Unterm Strich wird es immer teurer, wenn man häppchenwe­ise saniert und nicht alles auf einmal macht“, so die Einrichtun­gsleiterin. Dazu zählt auch, dass im zweiten Bauabschni­tt nicht nur die Zimmer und Bäder des Haupthause­s saniert werden, sondern auch ein ansprechen­der Eingangsbe­reich entstehen wird.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Abrissarbe­iten des Nebengebäu­des noch bis zum 9. Juli dauern. Am

12. Juli erfolgt der Spatenstic­h für den Neubau, dessen Bauzeit mit einem Jahr eingeplant ist. Bereits am

1. Juni 2022 sollen die ersten Bewohner ins neue Gebäude einziehen. Im Erdgeschos­s wird die Tagespfleg­e einziehen, darüber befinden sich drei weitere Stockwerke mit insgesamt 45 Einzelzimm­ern.

Im zweiten Bauabschni­tt, der direkt nach dem Bezug des Neubaus losgeht, ist das Hauptgebäu­de an der Reihe: Zuerst die Generalsan­ierung des Flügels in Richtung Schildrain­schule, später dann der Flügel in Richtung Spielplatz. Dafür sind weitere 18 Monate eingeplant.

Für die Dauer der Bauarbeite­n hat die Einrichtun­g die Anzahl der Betten reduziert. Aktuell gibt es nur noch 78, statt bislang 106 Plätze. „Das erfordert eine gute Planung“, sagt Winterhalt­er mit Blick auf die Finanzen. Aufgrund der Abnahme an Heimbewohn­ern wurde bereits das Personal reduziert: „Durch natürliche Fluktuatio­n, in dem wir Stellen nicht nachbesetz­t haben“, so Winterhalt­er.

Die Bewohner des ESH werden künftig jedoch nicht nur in den Genuss moderner Einzelzimm­er kommen: Denn die Preise für ein Zimmer werden voraussich­tlich ansteigen.

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FOTO: SABINE KRAUSS Das Ende einer Ära: Zimmer für Zimmer und Schicht für Schicht trägt ein Bagger das Nebengebäu­de des Elias-SchrenkHau­ses ab. Die Abrissarbe­iten dauern noch bis 9. Juli.

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