Rückkehr auf die Schulbänke
Kultusminister einigen sich auf Regelunterricht nach den Sommerferien
BERLIN (dpa) - Monatelange Schulschließungen wie in diesem Jahr soll es im nächsten Schuljahr nicht mehr geben. Die Kultusminister der Länder vereinbarten am Donnerstag bei einer Videoschalte, dass alle Schulen nach den Sommerferien „dauerhaft im Regelbetrieb (…) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden“besucht werden sollen. Das geht aus einem Beschluss hervor, der der Deutschen PresseAgentur vorliegt.
Regelbetrieb bedeute, dass Unterricht in der Schule ohne weitere Einschränkungen erteilt und das schulische Leben wieder ermöglicht werde. Auch außerschulische Angebote wie Schulfahrten würden wieder in „vollem Umfang“ermöglicht, heißt es in dem Beschluss weiter. Der Schulbetrieb soll dabei nicht daran geknüpft werden, ob Schülerinnen und Schüler geimpft sind oder nicht.
Nicht ausgeschlossen wird allerdings, dass auch im neuen Schuljahr weiterhin Masken getragen werden müssen. Jeder wolle davon so schnell wie möglich weg, sagte ein Teilnehmer der Beratungen. Grundsätzlich müsse aber der Einsatz von Mitteln zur Eindämmung der Pandemie, wie Tests und Masken, weiter in Betracht gezogen werden, da die weitere Entwicklung unklar sei.
Mehrere Kultusminister hatten sich schon vor den KMK-Beratungen optimistisch gezeigt, dass es nach den Sommerferien mit voller
Klassenstärke weitergehen wird. „Die Pandemie darf die Bildungswege unserer Schülerinnen und Schüler nicht noch einmal so stark beeinträchtigen“, sagte NordrheinWestfalens Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP). „Trotzdem bleiben wir weiter vorsichtig.“
Auch die neue Chefin der größten deutschen Bildungsgewerkschaft GEW, Maike Finnern, verwies darauf, dass die Lage nicht vorherzusagen sei. Insgesamt rechnet sie aber nicht damit, dass es erneut zu solch drastischen Einschränkungen kommen werde wie in diesem Schuljahr. Das sei eigentlich unvorstellbar. „Ich glaube nicht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der Schulen mehrere Monate geschlossen werden müssen.“
Die GEW-Chefin forderte die Bundesländer dazu auf, die Zeit bis nach den Sommerferien zu nutzen, um in den Schulen zu investieren. Es gehe um Luftfiltergeräte, Fenster die sich öffnen ließen, funktionierende Heizungen und und es müsse in jeden Raum ein Waschbecken.
Aktuell normalisiert sich der Schulbetrieb angesichts sinkender Corona-Zahlen wieder. Einige Länder lockern bereits auch die Maskenpflicht in den Einrichtungen. Ob es mit dem dauerhaften Regelbetrieb im nächsten Schuljahr wirklich klappt, bleibt aber unklar. Das wird auch davon abhängen, ob Corona-Maßnahmen wie Schulschließungen weiter an die Entwicklung der Inzidenz gekoppelt werden.