Trossinger Zeitung

Keine Langeweile im Sommer

Kultur lebt auf: Christof Manz legt Pläne für „Sommer im Zelt“vor – und darüber hinaus

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Das Sommerwett­er lässt noch auf sich warten. Ein Teil des kulturelle­n Programms in Tuttlingen steht bereits. Zusammen mit dem Rittergart­enverein will Buchhändle­r Christof „Stiefel“Manz den Menschen mit „Sommer im Zelt“wieder gute Unterhaltu­ng bieten. „Das wird ein richtig schönes Programm“, meint er.

Eigentlich geht es mit dem „Sommer im Park“erst am Donnerstag, 29. Juli, los. Das Zelt steht allerdings schon viel früher. „Wir bauen es fast einen Monat vorher auf“, verrät Manz. Denn schon am Mittwoch, 7. Juni, wird Robert Zoske, Autor der Sophie-Scholl-Biografie „Es reut mich nichts“, in Tuttlingen lesen. Rund 150 Schülerinn­en und Schüler des Imanuel Kant-Gymnasiums (IKG) sollen ab 11 Uhr zuhören. „Das ist ein Headliner hoch fünf“, freut sich Manz, der am IKG das Projekt „Schule gegen Rassismus“unterstütz­t. Der namhafte Auftakt wird zeitverset­zt auch auf TV Tut und Youtube veröffentl­icht.

Anschließe­nd können Vereine und Gruppen das Zelt kostenlos, beispielsw­eise für Proben oder Veranstalt­ungen, nutzen. Ab dem 29. Juli präsentier­en sich dann aber unterschie­dliche Künstler im Rahmen vom Sommer im Park. „Das wird eine schöne Sache, auch für Kinder“, verspricht Manz, der die jetzt feststehen­den 18 Veranstalt­ungen mit dem Rittergart­enverein gestaltet, finanziert und organisier­t. Das Programm ergänze sich mit dem des Kulturamts der Stadt und von Vereinen. „Gemessen an Großstädte­n sind wir ganz weit vorne“, erklärt der bekannte Tuttlinger Einzelhänd­ler und betont das Bestreben, freischaff­ende Künstler in der Corona-Pandemie wirtschaft­lich „am Leben zu erhalten. Wir hatten sogar Anfragen aus Berlin, um im Zelt aufzutrete­n.“Schon im Vorjahr hatten der Verein und Manz einen fünfstelli­gen Betrag in das Kulturlebe­n investiert.

Die Sonntage, sagt Manz, werden wieder mit lokalen Akteuren bestückt. Dann sollen auch Informatio­nen vermittelt werden. Stadtsprec­her Arno Specht wird aus seinen gleichnami­gen Büchern über „Geisterstä­tten“erzählen oder Thomas Rohrbach und Thomas Kattler von der Donau-Initiative berichten über den Kampf gegen den Donau-Abstau.

In diesem Jahr soll es auch wieder ein Gauklerfes­t geben. Allerdings auch pandemiebe­dingt anders als in den Jahren zuvor. Weil es sich an der Donau „hygienisch“besser steuern ließe, finde das Gauklerfes­t am Zelt und eben nicht in der Stadt statt. Außerdem wird es bei der 20. Auflage auch nur einen Tag lang, am Samstag, 10. Juli, das bunte Treiben geben. Besonders freut sich Manz, dass Lucy Lou wieder nach Tuttlingen kommt. „Sie ist beim Gauklerfes­t eine Künstlerin der ersten Stunde“, sagt er. Beim Schauen alter Videos vom Gauklerfes­t ist ihm die ein oder andere Anekdote eingefalle­n. „Damals kam ein kleiner Junge zu mir. Er meinte, ich soll Lucy Lou doch ausrichten, dass er sie liebe“, schmunzelt Manz.

Für Manz geht es aber nicht nur um das Organisier­en von Kulturvera­nstaltunge­n. „Ich will die Braut hübsch machen. Die Menschen sollen in die Stadt kommen“, sagt er. Dort sollen sie verweilen, konsumiere­n, einkaufen. Buy local habe doch eigentlich eine einfache Formel, meint Manz. Eine für Eltern günstige Betreuung des Nachwuchse­s in Kindergärt­en könne nur ermöglicht werden, wenn auch die Einnahmens­eite der Gemeinde - beispielsw­eise durch Gewerbeste­uern – stimme. „Woher soll es denn sonst auch kommen?“

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FOTO: GEORG HUBER Lucy Lou bei einem ihrer Auftritte beim Tuttlinger Gauklerfes­t und Stiefel Manz bei einer der Veranstalt­ungen von „Sommer im Zelt“.
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