Mein „schönstes“EM-Erlebnis
Ich will mal ganz ehrlich sein: Ich schaue viel lieber WM als EM. Nichtsdestotrotz verfolge ich die Spiele natürlich am Fernseher. So mit Public Viewing hatte ich es schon vor Corona-Zeiten nicht, aber mit Freunden gemütlich grillen, das Spiel schauen und das ein oder andere Bierchen trinken, das hat was.
Ok, zugegeben, manchmal waren es auch ein bisschen mehr als ein oder zwei Bier. So erinnere ich mich an eine Europameisterschaft zu Studienzeiten. Wir hatten damals eine tolle, große Wohnung im zweiten Stock und für damalige Verhältnisse einen richtig großen Bildschirm. Also was lag näher, als dass ein paar Kommilitonen zu uns kamen.
Ich weiß nicht mehr, gegen wen Deutschland an diesem Abend gespielt hat oder ob wir gewonnen oder verloren haben. Ich weiß aber noch, dass wir am nächsten Morgen lange, lange geschlafen haben – wenn Sie verstehen. Umso unerfreulicher, als es dann auf einmal an der Tür klingelte. Der Nachbar stand davor und meinte, wir hätten ja ein bisschen gefeiert. Innerlich machte ich mich schon dazu bereit, ihm zu entgegen, dass ein geselliges Zusammensein ja hin und wieder niemanden störe und wir ja wirklich nicht laut gewesen seien. Doch er wollte sich gar nicht über den Lärm beschweren. Er hatte nur eine höfliche Bitte: Dass wir doch bitte das Erbrochene, das irgendeiner unser Gäste vom Balkon aus dem zweiten Stock auf seiner Terrasse verteilt habe, wegmachen. Ehrlich: Ich hätte das nicht so höflich formuliert. Das nächste Spiel haben wir dann bei der Freundin geschaut, die es nicht mehr ins Bad geschafft hatte. (ajs)
EM-Kolumne
Mein „schönes“EMErlebnis