Der Mieter ist nicht schuld
Zu „Neuer Vorschlag im Streit im Streit um Heizkosten“(7. 6.):
Teile der CDU argumentieren mit dem Verursacherprinzip dafür, dass die Mehrkosten durch die CO2-Bepreisung alleine der Mieter bezahlen soll. Aber wer hat denn verursacht, dass diese Abgabe beim Heizen entsteht? Ich habe 1983 gebaut – und damals war es eine ernste Fragestellung welche Art von Heizung hinreichend umweltgerecht und zukunftsfähig ist. Wer in den letzten 40 Jahren bei der Modernisierung seiner Heizanlage auf Öl oder Gas gesetzt hat, musste damit rechnen, dass das eine Entscheidung von kurzer Lebensdauer sein wird. Das heißt, der Eigentümer hat die Situation verursacht, dass fossil geheizt wird, oder? Und der Mieter ist auch nicht schuld, wenn keine Wärmedämmung am Altbau angebracht wurde oder ein Neubau von heutigen Vorstellungen grob abweicht. Wäre das Gebäude auf einem aktuellen Stand, wäre die Kostenbelastung aus der CO2-Abgabe leicht zu verkraften. Wollen die CDU-Damen und Herren im Ernst argumentieren: „Lieber Mieter, dann lass halt das Heizen sein, dann entstehen die Kosten auch nicht.“Und obendrein wollen sie, dass die Kosten, die sie allein den Mietern aufbürden wollen, dann zu 100 Prozent als Zuschuss an die Eigentümer fließen, um versäumte Modernisierungen nachzuholen. Ein partnerschaftlicher Umgang zwischen Geschäftspartnern sieht definitiv anders aus! Ich sage das als Gebäudeeigentümer, CDU-Mitglied und Vermieter. Tilmann Wolf, Scheidegg