Höherer Strombedarf für Energiewende
BERLIN (dpa) - Viel mehr Elektroautos, Wärmepumpen, „grüner“Wasserstoff für den Umbau etwa in der Stahlindustrie: Der Strom dafür soll aus erneuerbaren Energien kommen. Doch wie viel Strom mehr wird in den kommenden Jahren im Zuge der Energiewende benötigt? Denn je höher der Strombedarf ist, desto mehr Ökostrom aus Windkraft an Land und auf See sowie aus Solaranlagen wird gebraucht – um die Klimaziele zu schaffen.
Die bisherigen Annahmen fallen aber zu niedrig aus. Das räumte nun auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein, der auch für Energie zuständig ist: „Wir müssen durch die verschärften Klimaziele Deutschlands und der EU von einem deutlich höheren Strombedarf ausgehen, als es bisher zugrunde gelegt wurde. Dazu wird mein Haus neue Berechnungen vorlegen“, sagte der CDU-Politiker der „Wirtschaftswoche“. „Das heißt dann weiter, dass wir mehr Energie produzieren müssen, und zwar aus allen verfügbaren erneuerbaren Quellen.“
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) sagte, für Elektroautos, Wärmepumpen und die Produktion von „grünem“Wasserstoff brauche Deutschland mehr Strom. Auch der Strommix müsse sich deutlich schneller ändern, hin zu mehr Strom aus Wind und Sonne. Wind- und Solarenergie müssten in diesem Jahrzehnt doppelt so schnell ausgebaut werden wie bisher.
Bis Ende 2022 will das Land raus aus der Atomkraft, bis spätestens 2038 aus der klimaschädlichen Kohleverstromung.