Keine Tierklasse in Verruf bringen
Zu dem Übrigens „Schnecken ohne Ende“hat uns folgender Leserbrief erreicht:
Vor zwei Jahren kamen auf meinen Vorschlag hin knapp 30 deutsche und Schweizer Zoologen in den Kreis Tuttlingen
um den hiesigen Bestand an Schnecken und Süßwassermuscheln zu erforschen. Das Ergebnis ist jetzt in der Fachzeitschrift für Weichtierforschung veröffentlicht worden. Das Ergebnis ist recht positiv: über 120 Arten leben in unserem Gebiet, begünstigt durch die junge Donau, die kalkreichen Juraböden, aber auch durch noch vorhandene gesunde Strukturen der Landschaft und ihrer Nutzung. Die Gartenschädlinge der Nacktschneckengattungen
Arion und Deroceras treten nur punktuell auf. - Die „Spanische Wegschnecke“Arion lusitanicus konnte ich innerhalb eines Jahres aus meinem Nendinger Grundstück völlig vertreiben: Fast jeden Morgen bei Tau- oder
Regennässe habe ich die Schnecken abgesammelt und „human“getötet. Heute sind sie völlig verschwunden. Ich habe großes Verständnis für den Ärger des Autoren „maj“, halte es aber für kontraproduktiv eine ganze Tierklasse
in Verruf zu bringen. Der weltweite Artenschwund fordert von uns einen sehr bedachten - auch verbalen Umgang mit den Lebewesen, mit denen wir die Erde teilen.
Lutz Beisel, Tuttlingen