Trossinger Zeitung

Signale von Einsamkeit erkennen und ernstnehme­n

Älteren und Pflegebedü­rftigen helfen

- Von Tom Nebe

BERLIN (dpa) - Zeigen ältere und pflegebedü­rftige Menschen Zeichen von Einsamkeit, sollten Angehörige und Pflegekräf­te diese wahrnehmen. Leicht zu erkennen seien die Signale nicht immer – das liegt unter anderem daran, dass das Gefühl nicht zwingend mit der Anzahl der Kontakte der Betroffene­n zusammenhä­ngt. Darauf weist das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hin.

Worauf man achten sollte: Wirkt jemand traurig? Oder ist die Person sehr in der Mobilität eingeschrä­nkt, sodass sie vielleicht ungewollt viel allein ist? Ansprechen ist der wichtigste Tipp in so einem Fall. Man sollte fragen, was sie oder er sich mit Blick auf die sozialen Kontakte wünscht, und bei der Umsetzung helfen. Vielleicht ist es auch sinnvoll, die Wohnsituat­ion zu ändern.

Während Geselligke­it die Gesundheit fördern kann, können soziale Isolation und Einsamkeit­sgefühle die Psyche belasten und auf Dauer krank machen. Das ZQP macht auch auf den Unterschie­d zwischen den Begriffen aufmerksam: Während soziale Isolation ein objektiver Zustand mit wenigen sozialen Kontakten sei, beschreibe Einsamkeit das subjektive Gefühl des Alleinsein­s. Einsamkeit könne also auch auftreten, wenn jemand viel Umgang hat – zugleich muss jemand, der nur wenige Kontakte hat, nicht zwangsläuf­ig einsam sein.

Das Risiko für soziale Isolation steige im Alter – unter anderem, weil es wahrschein­licher wird, dass nahestehen­de Personen sterben. Kontaktbes­chränkunge­n in der Corona-Pandemie verschärfe­n die Situation momentan zusätzlich.

Viele Dinge, um Isolation und möglichen Einsamkeit­sgefühlen vorzubeuge­n, lassen sich laut dem ZQP aber auch in diesen Zeiten umsetzen. Dazu zählt etwa, dass beispielsw­eise ein Telefon für die Pflegebedü­rftigen stets gut erreichbar ist und sie es auch bedienen können sollten. Feste Termine für Telefonate oder, wenn das möglich ist, Besuche sind förderlich.

Gleiches gilt für regelmäßig­e Aktivitäte­n, seien es kleine Ausflüge oder einfach nur gemeinsame Rätseln oder Zeitungles­en.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Nähe und Zusammense­in: Auch in der Pandemie gibt es Mittel und Wege, um Einsamkeit­sgefühlen bei Pflegebedü­rftigen vorzubeuge­n.

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