Trossinger Zeitung

Freizeitin­g

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Es ist ja so: Der Trossinger*in an sich ist anglophil. Sehr viel sogar. Das fing schon vor vielen Jahren an, als es eine „Summertime-Beach-Party“gab, bei der Tonnen von Strand-Sand den Maschke-Platz zum Sand-Strand machten. Und das für dieses Jahr geplante Trossingen­OPEN, ein Musikfesti­val auf Plätzen und in der Hauptstraß­e, ist nur auf nächstes Jahr verschoben, während die Kreis-Hauptstadt Tuttlingen seit neuestem auf „HOpenAir21“setzt: Der HonbergSom­mer tritt aus dem Zelt ins Freie, mit weniger Angeboten freilich und etwas kleiner, trotzt man den CoronaEins­chränkunge­n. Das können wir auch, sagten die Trossinger Veranstalt­er, und haben aus „Trossingen-Open“die „Maschke-Platz-Konzerte“gemacht, ganz ohne Anglizisme­n. Wobei noch nicht ganz klar ist, ob es sich mehr um Maschkepla­tz-Konzerte oder um Maschke-Platzkonze­rte handelt: Platzen werden die Konzerte wohl nur, wenn es regnet. Rudolf Maschke würde vor Freude platzen.

Aus allen Nähten platzt der Platz eigentlich erst ab tausendfün­fhundert Leuten, dank Corona sind aber nur 100 erlaubt, die auf ihrem Platz bleiben müssen. Nach Testing, versteht sich: Corona-Testing im TestCenter und Controllin­g ist angesagt bei diesem Open-Air, das der Opener sein soll für den „Kultursomm­er 21“, welcher dann indoor im Kesselhaus weitergeht. Näheres verrät der Corona-News-Blog, den Blogger eingericht­et haben, registrier­en kann man sich auf der LUCA-App, Public-Viewing bleibt aber verboten, während kleine Gruppen – wie die GraffitiSp­rayer an den Strom-Kästen oder die Poetry-Slam-Poets im Kesselhaus - sich zu je zwei Leuten aus fünf Haushalten auf einem Platz platzieren dürfen.

Oder andersrum. Big Party also beim Open Air, Dancing ist noch nicht erlaubt, aber lounschige­s Chillen. Hauptsache, ein englisches Wort pro Satz ist dabei beim heavy Freizeitin­g…

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