Trossinger Zeitung

Spahn will Maskenpfli­cht beenden

Baden-Württember­g überarbeit­et Verordnung – Söder warnt vor schnellen Lockerunge­n

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BERLIN/STUTTGART/MÜNCHEN (dpa/ AFP) - Angesichts der weiter sinkenden Corona-Inzidenzza­hlen nimmt die Debatte um eine Abschaffun­g der Maskenpfli­cht im öffentlich­en Raum Fahrt auf. Nun reagiert Baden-Württember­gs Landesregi­erung. Das Land möchte die Maskenpfli­cht bald vereinfach­en, sofort ausgesetzt werde die Pflicht aber nicht. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) warnte am Montag vor vorschnell­en Lockerunge­n. Dies hätte sich bereits häufig als Fehler herausgest­ellt. „Nicht immer gleich alles außer Acht lassen, wenn der Himmel aufklart.“

Die Maske sei neben der Impfung eines der wenigen wirksamen Instrument­e im Kampf gegen Corona. „Ich finde es schade, wenn vonseiten des Bundes, ohne jede Zuständigk­eit in der Frage und ohne jede Kompetenz, den Ländern da an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird“, so Söder. Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor die Länder aufgeforde­rt, die Maskenpfli­cht zu überprüfen. Ähnlich äußerte sich am Montag Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU). Er hält die derzeitige Corona-Infektions­lage für den richtigen

Moment, um ein Ende der Maskenpfli­cht einzuleite­n. Diese könne in einem ersten Schritt „draußen grundsätzl­ich entfallen“. In Regionen „mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote“könne sie dann „nach und nach“auch drinnen beendet werden. FDP und AfD hatten zuvor die komplette Aufhebung der Maskenpfli­cht gefordert.

In Baden-Württember­g soll es bei der nächsten Überarbeit­ung der Corona-Verordnung eine neue Systematis­ierung geben, mit der etwa bei der Maskenpfli­cht zwischen Innenräume­n und Außenberei­chen unterschie­den wird, wie ein Sprecher der Landesregi­erung sagte. Auch werde man die Maskenpfli­cht im ÖPNV und in Schulen beraten. Details müsse die Koalition noch verhandeln. Kultusmini­sterin Theresa Schopper (Grüne) sagte, sie befürworte Lockerunge­n, „da die Kinder und Jugendlich­en in der Pandemie sich zurückgeno­mmen haben, um die Älteren zu schützen. Auch aufgrund der regelmäßig­en Reihentest­ungen an Schulen sollten wir den Kindern und Jugendlich­en, wenn das möglich ist, wieder etwas Belastung abnehmen“, sagte sie.

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