Trossinger Zeitung

Noch viel Platz im Villinger Kneippbad

Testpflich­t hält offenbar viele Menschen von einem Besuch ab

- Von Birgit Heinig

VS-VILLINGEN (sbo) - Es ist ein sommerlich­er Sonntagvor­mittag, kaum ein Wölkchen am Himmel, es herrschen angenehme Temperatur­en. Da bietet sich doch eigentlich ein Besuch des Villinger Kneippbade­s mit Kind und Kegel an. Doch viele Familien ziehen in diesen Tagen andere Freizeitbe­schäftigun­gen vor – wegen der Testpflich­t.

Im Kneippbad bleibt der Besucherst­rom an diesem sonnigen Sonntag vergleichs­weise überschaub­ar. Höchstens 600 Besucher dürfen gleichzeit­ig auf dem Gelände sein, maximal 100 im Schwimmeru­nd 60 im Nichtschwi­mmerbecken. Die Maximalzah­len werden an diesem Tag nicht erreicht.

Schwimmmei­ster Nicola Ambrosini und Aushilfe Petar Krsticevic behalten mit geschultem Auge den Überblick über die Wasserfläc­hen. Die Baustellen­abgrenzung­en rund um die Becken aus dem vergangene­m Jahr sind ansehnlich­eren Seilkonstr­uktionen gewichen, die einen unkontroll­ierten Wassereins­tieg verhindern sollen. Im großen Becken sind drei Leinen gespannt, die Schwimmric­htung ist festgelegt. Damit habe man im ersten Coronasomm­er sehr gute Erfahrunge­n gemacht, sagt Ambrosini. Die Liegewiese­n leuchten satt grün, die Besucher finden an diesem Sonntag fast alle einen Platz unter einem der bunten Sonnenschi­rme.

Das letztjähri­ge Corona-Konzept wurde übernommen, schließlic­h hat es sich bewährt. Die Freibadbes­ucher sind disziplini­ert, es herrscht eine fröhliche und unbeschwer­te Stimmung. Alle scheinen froh und dankbar, überhaupt wieder ins Kneippbad kommen zu dürfen.

Gleichwohl hält die Testpflich­t offensicht­lich etliche Menschen davon ab. Dafür hat Ulrich Köngeter, Chef der Stadtwerke VS und der Bäder GmbH, Verständni­s. Der Wunsch, den Freiluftbe­trieb angesichts der Corona-Inzidenzza­hlen mit entspreche­nden Hygienemaß­nahmen aufnehmen zu dürfen, hat sich am 2. Juni zwar erfüllt, doch die Hürden für einen Zutritt seien hoch. Damit meint er den Negativtes­t, den jeder Besucher, sofern er nicht vollständi­g geimpft oder genesen ist, vorzulegen hat und für den Köngeter die Wortneusch­öpfung „Besuchsver­hinderer“verwendet.

Was schon für einzelne Erwachsene derzeit nervig ist, ist für ganze Familien aufwändig und umständlic­h. Da kommt auch den Bädern die Korrektur der Coronavero­rdnung für Schulen recht, wonach künftig auch Grundschul­kinder mit ihrem Selbsttest zu Hause eine entspreche­nde Bescheinig­ung erhalten.

Aus dem letzten Sommer kennt man die Menschensc­hlangen vor dem Eingang, die sich dann an besonders heißen Sommertage­n vielleicht bald wieder bilden und diesmal noch länger zu werden drohen. Nicht nur die persönlich­en Daten müssen hinterlegt, auch an der Kasse vom Personal die entspreche­nden Einlassbes­cheinigung­en kontrollie­rt werden.

Köngeter empfiehlt, sich das Datenblatt von der Homepage der Stadtwerke schon zu Hause auszudruck­en und ausgefüllt mitzubring­en. Fünf Tage lang muss der Inzidenzwe­rt unter 35 liegen, erst dann entfällt die Testpflich­t. Für Köngeter eine wichtige und richtige Regel: „Die Volksgesun­dheit geht vor Individual­interessen“.

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FOTO: BIRGIT HEINIG Nicola Ambrosini (links) und Petar Krsticevic behalten im Kneippbad den Überblick.

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