AfD verliert einen Sitz im Kreistag Tuttlingen
Es gibt keinen Nachrücker für verstorbenen Trossinger
KREIS TUTTLINGEN (abra/pm) - Die AfD im Kreis verliert einen Sitz im Kreistag, weil es für den verstorbenen Trossinger Kreisrat Michael Schön, der im März mit nur 35 Jahren verstorben ist, keinen Nachrücker gibt.
Sein Vater Otto Schön, der bei der Wahl 2019 im Wahlkreis 5, Trossingen, die nächsthohe Stimmenzahl gehabt hätte, hat das Mandat aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt. Michael Schön hatte das Direktmandat des eigentlich gewählten Thomas Schulz, der das Mandat nicht annahm, übernommen. Weitere Kandidaten gab es nicht im Wahlkreis 5. Und daher auch keine Direkt-Ersatzleute.
Die zweite Weise, Mandate zu erzielen sind Ausgleichsmandate. Sie werden aus der Stimmenzahl aller Wahlbezirke zugeteilt, wenn diese höher ist, als durch die Direktgewählten
repräsentiert. So sieht es das Kommunalwahlrecht vor, so die Juristin im Landratsamt, Susen Katter.
Diese Zweiteilung stört den AfD Landtagsabgeordneten Emil Sänze in einer Pressemitteilung, denn auf der Liste der Ausgleichsmandate wäre die Wehingerin Sabine Reger zur Verfügung gestanden. Das Ausgleichsmandat von Stefan Müller aus Aldingen, das dieser nicht angetreten hatte, hat als zweiter jetzt Peter Stresing inne, Sabine Reger wäre als Dritte auf der Liste, aber eben nicht aus Wahlkreis 5. Politische Gruppierungen mit dünner Personaldecke würden durch das Kommunalwahlrecht benachteiligt, kritisiert Sänze. Ungerecht sei auch, dass Kandidaten für den Kreistag nur in einem Wahlkreis antreten dürften. Er fordere eine Korrektur des Gesetzes.