Gemeinderat gibt grünes Licht für Ausbau der Beethovenstraße
Entscheidung fällt jedoch nicht einstimmig - Gebäude Rosenstraße 4 soll abgerissen werden
TROSSINGEN - Der Trossinger Gemeinderat hat beschlossen, die Beethovenstraße anstelle der Katzensteigstraße bereits in diesem Jahr auszubauen. Der Beschluss war jedoch bei fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen nicht einhellig. Eine Diskussion gab es über die künftige Breite der Straße.
An 50 Zentimetern entzündete sich der Meinungsaustausch. Gustav Betzler (Freie Wähler) stellte die Frage, warum „diese tolle, breite Straße“ auf 5.50 Meter reduziert werden solle. Schließlich sei sie Zufahrtstraße zum ehemaligen Dr.Karl-HohnerHeim an der Händelstraße. „Und egal, was dort entstehen wird, es wird mehr Verkehr geben.“Der Antrag seiner Fraktion einer Straßenbreite von sechs Metern, „um den Verkehr etwas flüssiger zu kriegen“, fand jedoch keine Mehrheit. Unter anderem Jürgen Vosseler (CDU) fand „5.50 Meter als ausreichend bisher war die Beethovenstraße eine Asphaltwüste, nun soll sie ein ansprechenderes Gesicht bekommen“.
Das Tuttlinger Ingenieurbüro Breinlinger hat einen Entwurfsplan für den Straßenausbau vorgelegt: Neben diesem sind seitens der Stadtwerke auch Kanal- sowie Wasser-, Gas- und Stromleitungsarbeiten vorgesehen. Im ersten Abschnitt zwischen Bismarck- und Johann-Sebastian-Bach-Straße soll auf der südlichen Straßenseite ein Parkstreifen gebaut werden; ein weiterer zwischen Johann-Sebastian-Bach- und Schubertstraße parallel zu den dortigen Bäumen an der nördlichen Seite der Fahrbahn. Der so entstehende Versatz in der Straßenachse soll laut Stadtverwaltung „als Verkehrsbremse dienen sowie verhindern, dass Laster mit ihrem Aufbau Baumkronen beschädigen“. Die Feinbelagsarbeiten starten voraussichtlich erst im Frühjahr 2023. Für diese und Planungshonorare sollen im städtischen Haushalt 2023 zusätzliche 60 000 Euro eingestellt werden. Für den kompletten Ausbau der Straße werden laut Stadt 460 000 Euro fällig.
Der Gemeinderat hat einstimmig dem Abbruch des Gebäudes Rosenstraße 4 direkt neben dem Rathaus zugestimmt. In dem leerstehenden Haus war früher die „Schule des Lebens“untergebracht. Geplant ist laut Stadtverwaltung, auf dem frei werdenden Areal eventuell Container unterzubringen, in denen übergangsweise Mitarbeitende der Stadtverwaltung unterkommen während der geplanten Arbeiten zur Rathaussanierung und -erweiterung. Jedoch müsse noch geprüft werden, ob der Platz reicht, hieß es im Gemeinderat.
Die Schätzung der Kosten für Abbruch, Sicherungsmaßnahmen, Entsorgung des Materials und Verfüllen der Baugrube liegt bei rund 305 000 Euro. Abgewartet wird laut Verwaltung noch das Ergebnis eines Schadstoffgutachtens. Da das Gebäude im Sanierungsgebiet „Löhrstraße“liege, seien 183 000 Euro durch Fördermittel gedeckt; bei der Stadt verblieben 122 000 Euro. Da als Alternative auch eine mögliche vorläufige Nutzung des Gebäudes zur Aktenlagerung angedacht ist, fiel die Entscheidung als Vorratsbeschluss.