Die Unterwäsche-Krise naht
Das bunte Potpourri der Krisen, die uns gegenwärtig in ihrem Würgegriff halten, ist nun noch um eine weitere angewachsen: Die „Bild“-Zeitung meldet eine veritable BH-Krise und klagt, dass die „Monster-Inflation“nun auch die Damen-Unterwäsche erreicht habe. Aufgedröselt in BH-Einzelteile bedeute das: Der Hakenverschluss sei um 25 Prozent teurer geworden. Elastische Träger um 40 Prozent, die Farbe zum Einfärben gar um 300 Prozent. Die Dessous-Branche erwartet gemäß der „Bild“eine entsprechende Teuerung.
Die kurze Inaugenscheinnahme in der Damenwäsche-Abteilung lässt uns aber erleichtert aufatmen: Es ist dort noch nicht zu nennenswerten Hamsterkäufen gekommen. Die Ständer quellen vor lauter Büstenhaltern noch immer über. Auch Schlüpfer gibt es reichlich. Die Kundinnen haben sich also trotz der Inflations-Monstrosität nicht zu unüberlegten Kauforgien hinreißen lassen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Darum: Obacht!
Bislang hat die Bundesregierung noch keine Hilfspakete für verzweifelte Unterwäsche-Käuferinnen nach dem Vorbild des Heizkostenzuschusses aufgelegt. Obwohl es gerade jene Menschen, die am liebsten leicht bekleidet durch die Wohnung tanzen, naturgemäß am stärksten friert. Leider gibt die empörte „Bild“Zeitung keine Tipps, wie mit der BHKrise am besten umzugehen sei. Darum übernehmen wir an dieser Stelle diese unschöne Aufgabe und raten dazu, zunächst nicht in Panik zu geraten. Und nur im äußersten Notfall über ein Unterwäsche-Embargo nachzudenken. (nyf )
untermstrich@schwaebische.de