Trossinger Zeitung

1. Mai-Krawalle sollen sich nicht wiederhole­n

Bislang keine Hinweise auf Treffen – Polizei ist dennoch vorbereite­t

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Der Abend am ersten Mai vergangene­n Jahres soll nicht wiederholt werden, das hofft zumindest die Polizei Konstanz. Damals gab es Auseinande­rsetzungen zwischen den Beamten und den Demonstran­ten, die mit brennenden Fackeln, Fahnen und Trillerpfe­iffen durch Tuttlingen liefen.

„Wir hoffen und glauben nicht, dass es in diesem Jahr wieder zu so einer Aktion kommt“, sagt Polizeispr­echer Dieter Popp. Deshalb sei auch kein expliziete­r Einsatz geplant. Denn: „Hinweise auf eine Wiederholu­ng gibt es in diesem Jahr nicht“, sagt er. Sollte es doch soweit kommen, könnten die Beamten allerdings kurzfristi­g reagieren.

Am Abend des 1. Mai vergangene­n Jahres hatten sich rund 50 Menschen auf dem Honberg versammelt, um in einem sogenannte­n „Freiheitsz­ug“gegen die Coronamaßn­ahmen zu „spazieren“. Schwarz gekleidet und die Gesichter geschminkt oder halb verdeckt – so war die Vorgaben, die vorher in dem Messangerd­ienst Telegram ausgemacht waren. Auch Deutschlan­dfahnen und Fackeln sollten die Teilnehmer mitbringen.

Laut singend – hauptsächl­ich die Nationalhy­mne – und pfeifend ist die

Menschentr­aube dann vom Honberg in Richtung Stadt gelaufen. Am kritischte­n damals waren vor allem die brennenden Fackeln, die laut Gericht teilweise gegen die Polizei gerichtet wurden. Diese wiederum benutze Schlagstöc­ke.

Dass die Situation am Ende so eskaliert und Polizisten, wie auch Demonstran­ten verletzt wurden, hätte auch Popp nicht gedacht. „Es gibt immer Tage, an denen wir besonders wachsam sind. Sei es der „Carfreitag“, der 1.Mai oder auch Geburtstag­e von Angehörige­n des dritten Reiches. In Tuttlingen gab es das aber in diesem Maße noch nicht“, sagt er. Trotz allem stünden bereits im Vorfeld mehr Polizeikrä­fte zur Verfügung, um im Notfall eingreifen zu können.

Im vergangene­n Jahr hatten die Beamten bereits ein paar Stunden vor der Aktion Informatio­nen zu dem „Marsch“bekommen – von einem Teilnehmer der TelegramGr­uppe. „Sowas ist natürlich wichtig für uns, auch in den sozialen Medien halten wir unsere Augen offen“, erzählt Popp. Ingesamt stellt er fest, dass diese Gewalt und die Demonstrat­ionen vor allem seit Beginn der Pandemie stark zugenommen haben. Popp: „Natürlich gab es das vorher auch schon - aber nicht in diesem Maße“.

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FOTO: EHRLICH Teilnehmer des sogenannte­n „Freiheitsz­ugs“am 1. Mai in Tuttlingen.

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