Trossinger Zeitung

Adler auf der Suche

Nach DEL-Aus herrscht in Mannheim Ernüchteru­ng – Für nächste Saison braucht es Impulse und einen neuen Trainer

- Von Kristina Puck

BERLIN/MANNHEIM (dpa) - Für den nächsten Angriff auf den Titel müssen die Adler Mannheim wieder von Vorne beginnen. Nach dem 0:3 in der entscheide­nden fünften Partie bei den Eisbären Berlin und dem HalbfinalA­us in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) muss der Topclub dringend die Trainerfra­ge lösen. Bill Stewart erfüllte im vergangene­n Monat einen Kurzzeitjo­b. Der 64-Jährige sollte nur diese lange von internen Querelen geprägte Saison zu einem guten Ende bringen – überrascht­e am Donnerstag­abend aber mit seinen Aussagen.

„Bei mir ist das Trainer-Virus zurück“, war nur eine spannende Antwort des Kanadiers. Er selbst kann sich offenbar vorstellen, nah DEL-Geschehen zu bleiben und schloss sogar nicht aus, dass er der kommende Chefcoach sei. Auf die Frage, ob er weiter als Trainer arbeiten werde oder wieder die Rolle des Scouts für Nordamerik­a antrete, antwortete der Kanadier: „Es ist zu früh, um das jetzt zu sagen. Ich hatte sehr viel Spaß.“

Wer in Zukunft beim achtmalige­n deutschen Meister als Trainer den Weg zum nächsten Titel gestalten soll, ist offen. Der zwischenze­itlich gehandelte Bundestrai­ner Toni Söderholm ist keine Alternativ­e mehr. Der Finne verlängert­e seinen Vertrag beim Deutschen Eishockey-Bund. „Wir werden uns Zeit nehmen und mit vielen Coaches reden“, kündigte Manager JanAxel Alavaara an.

Die Saison der Adler war lange von internen Querelen geprägt. Pavel Gross, 2019 Mannheims Meistercoa­ch, hatte mit seinen Aussagen gegen Corona-Maßnahmen für Aufruhr gesorgt. Sportlich hinken die Adler mit dem Hauptrunde­nplatz fünf, dem Halbfinal-Aus und der verpassten Teilnahme an der Champions Hockey League den Erwartunge­n hinterher. Dass das Team den Vorjahresc­hampion Berlin nach einem 0:2-Rückstand noch in eine Halbfinal-Serie über die volle Distanz verwickelt­e, ist ihm positiv anzurechne­n.

Am Donnerstag­abend gelang dann aber beim 0:3 kein Tor. Statt gegen München um den Titel zu spielen, steht am Samstag die Abschlussf­eier an. „Es ist jetzt schwer, nach vorne zu schauen“, klagte Ex-NHL-Verteidige­r Korbinian Holzer: „Gerade geht mir das ziemlich auf den Sack, dass wir ausgeschie­den sind.“

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