Edeka-Neubau kostet fast 29 Millionen Euro
Supermarkt in der Weimarstraße wird abgerissen, für Neuhauser Straße gibt es Pläne
TUTTLINGEN - Lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Der Edeka Milkau in der Weimarstraße wird abgerissen und neu gebaut. Auch für die Filiale in der Neuhauser Straße gibt es Pläne.
Modern, mit viel Glas, einem Parkdeck und Einbeziehung der Donau. Die Pläne für den neuen Edeka Markt, der in der Weimarstraße gebaut werden soll, stehen fest – und sollen nun auch relativ schnell umgesetzt werden. „Baubeginn ist bereits im Frühjahr 2023“, erklärt Frank Meng von der Edeka Handelsgesellschaft Südwest.
Geplant ist ein zweistöckiges Gebäude mit ebenerdigem Stellplatz für rund 125 Autos. Außerdem ein komplett überdachtes Parkdeck mit rund 120 Stellplätzen auf dem Dach mit Photovoltaikanlage. Auch Stellplätze für Fahr- und Lastenräder sind vorgesehen.
Mehr Parkplätze animieren Autofahrer aber auch dazu, auf dem Parkplatz umsonst zu parken, obwohl sie nicht einkaufen gehen wollen. Gerade jetzt, wo der Parkbereich in der Weimarstraße von der Stadt bewirtschaftet wird. Einen Parkplatz mit Schranke und Bezahlsystem möchte der Lebensmittelhändler allerdings vorerst nicht. „Wir planen so, dass es theoretisch möglich wäre, eine Schranke zu installieren. Aber geplant ist momentan nichts“, sagt Meng.
Im Gegensatz zu den Stellplätzen bleibt die Verkaufsfläche fast identisch. „Aktuell haben wir eine Fläche von 1300 Quadratmetern – allerdings kann diese durch die Form nicht richtig genutzt werden. Neu gebaut sind es dann 1200 Quadratmeter – die wir dann aber effektiver nutzen können“, erklärt Meng. Kostenpunkt des Projektes: Rund 28,5 Millionen Euro.
Das Gebäude sei schon lange in keinem guten Zustand mehr gewesen. „Der Standort Edeka in der Weimarstraße war ursprünglich eine Logistikimmobilie und nie für einen Lebensmittelmarkt gebaut worden“, erklärt Meng.
2021 hat die Familie Milkau mit Edeka Milkau den E-Center-Standort übernommen und optisch aufgewertet. Eine wirkliche Dauerlösung sei das aber nie gewesen. „Wir wussten, dass wir den Markt irgendwann neu bauen müssen“, so Meng.
Im Zuge des Neubaus soll dann auch das Donauufer umgestaltet werden. „Wir möchten die Donau mit einbinden“, sagt der leitende Architekt Volker Göhr vom Architekturbüro Müller Huber aus Offenburg.
Einen separaten Getränkemarkt, wie es ihn aktuell gibt, soll es in Zukunft allerdings nicht mehr geben. „Wir befinden uns hier in einem Überschwemmungsgebiet. Das heißt, es wird auf dieser Etage künftig keine Nutzung mehr geben“, ergänzt er. Einzig Treppen seien hier noch vorgesehen.
Zur Umsetzung des Projektes sind rund 18 Monate Bauzeit geplant, sodass die Neueröffnung im Herbst 2024 angepeilt ist. „Wir schauen natürlich, dass wir den Markt nicht 18 Monate schließen, sondern eine Übergangslösung finden“, sagt Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck. Was nun noch offen ist, ist vor allem die Verkehrssituation – insbesondere die Verbindung
zu der B14. „Unmittelbar davor befindet sich die Aus- und Einfahrt der Supermärkte Aldi und Rewe. Wir wissen heute schon, dass wir zumindest eine Ausfahrt vom Parkplatz des Edeka auf die B14 bekommen. Mit der Einfahrt wird es problematischer“, sagt Baudezernent Florian Steinbrenner. Denn: Eine direkte Einfahrt wäre zu dicht an der Einfahrt der benachbarten Supermärkte. Das sei bautechnisch nicht erlaubt.
Eine Überlegung wäre deshalb eine öffentliche Straße zwischen der Weimarstraße und der B14 zu bauen, die dann als neue Zufahrt funktionieren könnte. „Da sind wir aber im Moment noch in Gesprächen mit dem
Architekt Volker Göhr
Regierungspräsidium“, sagt Steinbrenner.
Doch es gibt nicht nur Pläne für den Edeka in der Weimarstraße. Auch der Edeka in der Neuhauser Straße soll neu gebaut werden. „Geplant ist, dass wir hier die benachbarte Gärtnerei Hosch mit einbeziehen“; sagt Meng.
Drei Stockwerke soll das Gebäude schließlich haben – mit Wohnungen über dem Einkaufsmarkt. „Geplant sind 20 Wohneinheiten, die sich direkt über dem Edeka befinden“, sagt der Architekt. Außerdem seien rund 100 ebenerdige Stellplätze vorgesehen.
Wann dieses Projekt umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Nur soviel: „Wir wollen keine zwei Edeka-Baustellen gleichzeitig. Erst ist der Markt in der Weimarstraße an der Reihe, danach packen wir den in der Neuhauser Straße an“, sagt Beck.
„Geplant sind 20 Wohneinheiten, die sich direkt über dem Edeka befinden.“