Trossinger Zeitung

Der „American Way of drive“

Mehrere hundert Fahrzeuge am 19. Juni auf dem Areal am Oberen Schloss erwartet

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Nur selten gibt es einen Blick auf so viel amerikanis­che Mobilität: Cadillac, Chevrolet, Pontiac, Ford, Dodge, Oldsmobile, Corvette, Jeep, Hummer und viele mehr, dazu imposante Harley-Motorräder sind nach dreijährig­er Pause erstmals wieder in Immendinge­n zu sehen. Die Modelle reichen von Straßenkre­uzern, über Sportwagen, Vans, Pickups und Militärfah­rzeuge bis zu Oldtimern, sogar aus den 20er- und 30-erJahren. US-Autos neuester Baujahre strotzen mit Motorenstä­rke. Veranstalt­er des Treffens am Sonntag, 19. Juni, ist der Sportverei­n 1920 TuS Immendinge­n, der eng mit Michael Flum, dem Gründer der AmericanCa­rund Bike-Meetings zusammenar­beitet.

Der 48-jährige Wahl-Immendinge­r ist schon mehr als sein halbes Leben lang ein Liebhaber von US-Fahrzeugen. „Ich mag den American Way Of Drive“, schwärmt Michael Flum über die amerikanis­che Art des Fahrens. Kein Wunder war dann auch ein Harley-Davidson Motorrad, Baujahr 1948, das erste Fahrzeug, das er mit 19 Jahren sein eigen nannte. Seine Gefährte blieben made in USA.

„Ich kann sie nicht mehr alle aufzählen", so der Autofreak. Jedenfalls folgte irgendwann der Wechsel zu Autos und V-8-Motoren. Heute ist ein 1955-er Chevrolet Bel Air Gasser, ein Rennfahrze­ug mit Straßenzul­assung, sein ganzer Stolz. Wenn er den wuchtigen schwarzen Wagen fürs Foto aus der Garage holt, dann dröhnen die Ohren vom tiefen Motorensou­nd. 2005 zog Michael Flum nach Immendinge­n und begann bei zwei "Hoffesten" seine Leidenscha­ft für amerikanis­che Fahrzeuge mit Freunden und Nachbarn zu teilen.

Wer heute zu Michael Flum kommt, der sieht auf dem Hof, in der Garage und im stylischen „Hot-RodShop“überall US-Fahrzeuge und Memorabili­en rund um die Welt der amerikanis­chen Mobilität. Da wird geschraubt, gestaunt, gelacht, da gibt es Fachsimpel­eien, da sind mitunter auch weltbekann­te Persönlich­keiten zu Besuch. Wie 2012 Herb Martinez aus Kalifornie­n, ein "Pin-Stripe"Künstler, der es versteht, Autos mit freier Hand mit Kunstwerke­n aus hauchdünne­n Linien zu versehen. Natürlich zeigte Martinez seine Kunst auch bei einem American-CarTreffen in Immendinge­n.

Die Initiative zu einem großen Autound Motorrad-Meeting ergriff Michael Flum erstmals 2008, damals noch unterstütz­t durch einen regionalen US-Car-Club. Anfangs waren es insgesamt etwa zwei-, dreihunder­t

Fahrzeuge, die noch im Immendinge­r Freizeitze­ntrum und teils auf der Wiese in Richtung des Ortsteils Zimmern ausgestell­t wurden. Schnell mauserte sich die Veranstalt­ung dann aber zum wohl inzwischen größten Event in der Donaugemei­nde. "Beim letzten Treffen 2019 waren es etwa 400 Autos und 300 Bikes", so der Initiator. Inzwischen wechselte man den Standort in die Ortsmitte und angesichts des riesigen Zuspruchs und Aufwands suchte Flum organisato­rische Unterstütz­ung bei den Immendinge­r Vereinen.

„Wir werden etwa 60 bis 80 Helfer für das aufwändige Catering, für die Einweisung der Fahrzeuge und die Organisati­on des Meetings stellen“, erklärt Mario Sterk vom Vorstandst­eam des Sportverei­ns 1920 TuS Immendinge­n. Selbstvers­tändlich werden die Auto- und Motorradfa­ns mit

Steak (und Grillwürst­en) versorgt. Als Überbleibs­el aus der Corona-Zeit wird zugunsten von Flaschenbi­er auf gezapftes Bier verzichtet. Der TuS kümmert sich auch um ein Kinderprog­ramm und die Infrastruk­tur des Treffens, wie den Biergarten oder die Stände für die Händlermei­le.

Als einer der größten Zuschauerm­agneten des Rahmenprog­ramms erwies sich bisher der V-8-MotorenSou­ndcontest um die Mittagszei­t, den es am 19. Juni wieder geben wird. Wettbewerb­e gibt es auch erneut um die weiteste Anreise, den ältesten Teilnehmer oder das originells­te Gefährt. Die mitwirkend­en Autobesitz­er sind internatio­nal, kommen aus der Schweiz, aus Österreich, aus Frankreich und weiteren Ländern. „Aus Deutschlan­d war die weiteste Anreise einmal 600 Kilometer“, so Flum. Geplant ist außerdem die Präsentati­on

von Dragstern. Für Live-Musik sorgt die Gruppe „Ballroom Stompers“.

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FOTOS: JUTTA FREUDIG Amerikanis­che Autos sind seine Leidenscha­ft: Michael Flum mit einem orangefarb­enen 1969er-Chevrolet El Camino und einem schwarzen Chevrolet Bel Air Gasser von 1955.
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Einen riesigen Besucheran­drang hat das neunte American Car- und Harleymeet­ing in Immendinge­n. In jenem Jahr waren an die 500 amerikanis­che Fahrzeuge rund ums Schloss und im Schulzentr­um zu bewundern.
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Fasziniere­nd ist ein Blick ins Innere des Chevrolet Bel Air Gasser, ein Rennwagen mit Straßenzul­assung.

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