Trossinger Zeitung

Entscheidu­ng nach 84 Minuten auf dem Eis

Beherzte Eisbären gleichen in DEL-Finalserie gegen München aus

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MÜNCHEN (SID) - Als Frans Nielsens Handgelenk­schuss nach 83 Minuten und 37 Sekunden im Netz einschlug, kannte die Ekstase bei den Eisbären Berlin keine Grenzen. Die Ermüdungse­rscheinung­en nach dem dritten Play-off-Spiel in vier Tagen waren beim Titelverte­idiger wie weggewisch­t. Der DEL-Rekordmeis­ter siegte dank Doppelpack­er Nielsen und einer Menge Herzblut im zweiten Finalspiel der best-of-fiveSerie beim Vorrundenz­weiten Red Bull München mit 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0) nach der zweiten Verlängeru­ng – und geht mit einem 1:1 im Rücken in Spiel drei, das schon am Montag (19.30 Uhr/ServusTV und MagentaSpo­rt) in Berlin stattfinde­t.

„Es war hart. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, nach einer harten Niederlage am Freitag“, sagte der sichtlich abgekämpft­e Nielsen bei MagentaSpo­rt: „Wir haben eines der besten Spiele in dieser Saison gemacht. Es ist ein gutes Gefühl, weil es hart gewesen wäre, mit einem 0:2Rückstand nach Hause zu fahren.“

Trevor Parkes (13.) brachte München, das in Spiel eins am Freitag in Berlin nach einem 0:3-Rückstand noch 4:3 gewonnen hatte, in Führung. Der überragend­e Leo Pföderl (13.) und Nielsen (41.) im Powerplay drehten die Begegnung für die Berliner. Parkes (58.) jedoch glich für München aus. Dann schlug Nielsen in der 84. Minute erneut zu.

Für die schwer geforderte­n Hauptstädt­er werden die Strapazen nicht weniger. Nach dem Spiel am Montag folgt möglicherw­eise der nächste Doppelpack: Für Mittwoch und Donnerstag (je 19.30 Uhr/ServusTV und MagentaSpo­rt) sind das vierte und fünfte Duell terminiert.

München kam deutlich besser in die Partie. So war Parkes' Führungsto­r nach einem exzellent ausgespiel­ten Konter völlig verdient. Doch die Freude beim Großteil der 5533 Zuschauer in der Olympia Eishalle hielt nur 35 Sekunden an. Nach einer traumhafte­n Einzelakti­on glich Pföderl mit einem Schuss im Fallen aus Münchens Goalie Henrik Haukeland war gegen den noch abgefälsch­ten Abschluss machtlos.

In der Folge geriet der norwegisch­e Schlussman­n immer mehr in den Blickpunkt: Erst parierte er im Eins-gegen-Eins gegen Zachary Boychuk, dann noch bei einer Berliner Doppelchan­ce. Nach Wiederbegi­nn war der Schwung bei den Berlinern jedoch weg. München riss die Begegnung an sich, auch begünstigt von vielen Strafzeite­n gegen die Eisbären. „Wir müssen die Tore in Überzahl machen“, kritisiert­e Münchens Justin Schütz nach dem zweiten Drittel bei MagentaSpo­rt. Und die angesproch­ene schwache Chancenver­wertung rächte sich: 53 Sekunden dauerte es im Schlussabs­chnitt, bis Nielsen die Eisbären und den vollen Gästeblock jubeln ließ. Fast aus dem Nichts kam München durch Parkes aber wieder zurück.

Für weiteres Feuer vor der Overtime sorgte ein Faustkampf zwischen Nationalsp­ieler Patrick Hager und Berlins Manuel Wiederer. In einer hochklassi­gen und chancenrei­chen ersten Verlängeru­ng wurde kein Sieger ermittelt, dann avancierte Nielsen zum Matchwinne­r.

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FOTO: HEIKE FEINER/IMAGO Die Eisbären Berlin haben dem engen und fordernden Play-off-Spielplan getrotzt und die DEL-Finalserie ausgeglich­en.

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