Trossinger Zeitung

„KraMies“sind im Flow

Tennis-Doppel gelingt in München zweiter Sieg

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MÜNCHEN (SID) - Kevin Krawietz und Andreas Mies kosteten ihren Sieg aus. Nach dem Matchball rissen sie die Arme in die Höhe, dann animierten sie das begeistert­e Publikum auf dem Centre Court des MTTC Iphitos mit einem Grinsen zur gemeinsame­n „Welle“. „Eine coole Woche, wir sind wieder im Flow, es macht Bock“, sagte Krawietz, der den Triumph vor Freunden und Verwandten in München als „etwas ganz Außergewöh­nliches“bezeichnet­e.

Nachdem der Kölner Oscar Otte das erste Finale seiner Karriere auf der ATP-Tour verpasst hatte, feierten die zweimalige­n Gewinner der French Open ausgelasse­n ihren sechsten gemeinsame­n Titel. Als Lohn für das gegen Ende überzeugen­de 4:6, 6:4, 10:7 gegen Rafael Matos/David Vega Hernandez (Brasilien/Spanien) gab es ein Preisgeld von 28 250 Euro. „Wir wollten es unbedingt“, sagte Mies, „ich bin erleichter­t, dass wir es geschafft haben.“Krawietz/Mies sind drei Wochen vor Beginn der French Open (ab 22. Mai) in der Tat im Flow. Vor einer Woche gewannen sie das gut besetzte Turnier in Barcelona. Mies bezeichnet­e dies als „große Befreiung“nach durchwachs­enen Monaten, der Kölner hatte unter einer Corona-Erkrankung zu leiden. „Sechs Wochen konnte ich nicht richtig trainieren“, berichtete er, da hatte sich „viel Frust aufgebaut“.

Krawietz hatte in München bereits im vergangene­n Jahr an der Seite des Niederländ­ers Wesley Koolhof gewonnen. Mit Standard-Partner Mies machte er diesmal unter anderem das blamable frühe Ausscheide­n von Alexander Zverev schon im Achtelfina­le vergessen. Der Plan, Barcelona als „Booster“zu nehmen, ging voll auf, „KraMies“wollen den Schwung nun in die Masters in Madrid und Rom mitnehmen, ehe es nach Paris geht.

Der Sonntag wäre beinahe zu einem Finaltag einer Kölner Stadtmeist­erschaft mit internatio­naler Beteiligun­g geworden – der bis dahin so gute und unterhalts­ame Otte aber erlebte im Halbfinale einen Einbruch. Gegen Holger Rune aus Dänemark, der den an Nummer 1 gesetzten Zverev ausgeschal­tet hatte, lag der Kölner mit 4:1 in Führung – dann streikte plötzlich sein Magen, er verlor 4:6, 4:6. Otte hatte sich tags zuvor wegen seiner Beschwerde­n eine Tablette geben lassen, doch er fühlte sich dennoch, „als hätte einer den Stecker gezogen“. Immerhin: Am Montag wird er auf Rang 52 der Weltrangli­ste stehen, so gut wie nie.

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FOTO: IMAGO Kevin Krawietz und Andreas Mies (re.) jubeln nach dem Sieg.

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