Spielend durch die Stadt der Spiele
Türme, Tore und Spezialitäten mit der App „Ravensburg GO“auf eigene Faust erkunden
Ravensburg ist bekannt als die Stadt der Spiele. Vor den großen blauen Spielkegeln in der Innenstadt lächeln Mütter, Väter und Kinder beim Fotoshooting fröhlich in die Kameras. Am Waaghaus im Zentrum spielen Familien gerne eine Partie Riesen-Memory oder testen vor dem Lederhaus Spiele, die sie bei der Tourist Information ausgeliehen haben. Mit der App „Ravensburg GO“kann man die Stadt auch digital entdecken. Die Geschichte von Türmen, Toren und zentralen Gebäuden wird ganz spielerisch vermittelt. Quizfragen und ein digitales Puzzle halten dabei die Spannung aufrecht.
Fünf Stadttouren für Erwachsene und Kinder stehen derzeit zur Auswahl: Die Genuss-Tour, der Klassiker, die Türme-Tour, die Kinder-Tour und – ganz neu – die Spiele-Tour für kleinere Kinder. Rund eine Stunde dauert jeder der Rundgänge. Wer weniger Zeit hat, kann von 18 Sehenswürdigkeiten auch einzelne herauspicken und über Google Maps direkt ansteuern.
Eine der jüngsten Touren ist die Genuss-Tour. Immer der Nase nach führt der Weg zu Stationen mit schwäbischen und örtlichen Spezialitäten wie Mandelmakronen, Maultaschen, Dinnete, schwäbischen Seelen, Bier aus Ravensburg und frisch geröstetem Kaffee. In der Bachstraße erfährt man etwa, dass die legendäre Mandelmakrone des Konditors Theodor Krumm 1911 durch Zufall und durch seine schwäbische Sparsamkeit entstanden ist – und dass es die süße Spezialität aus Ravensburg an adligen Höfen zu Ruhm gebracht hat.
An anderen Stationen ist von der Weinbaustadt Ravensburg und dem „Bierbuckel“die Rede. Und dass die Seele essbar ist, davon können sich auch nicht schwäbische Besucher im Bauernmarkt überzeugen. Zusätzlich erfahren sie etwas über die Bedeutung einer Seele in Heiratsangelegenheiten. Geschichten rund um den Kaffee lassen sich in einer Kaffeerösterei in der Oberstadt entdecken. Verraten wird dabei, warum der Rat der Stadt einst den Kaffeekonsum für Handwerker und unvermögende Bürger verboten hat.
„Wissensvermittlung leicht gemacht„ könnte das Motto der KinderTour heißen. Dabei erkunden die Kinder die Stadt aktiv. Beim Lederhaus gilt es, die Länge des offengelegten rauschenden Flappach abzumessen und die Fenster auf der Rückseite des Gebäudes zu zählen. Im Hirschgraben erfahren die Kids, bis wann dort tatsächlich Hirsche und Rehe grasten. Durch die Kamera müssen die Spieler virtuelle Spielkegel entdecken und einsammeln, um Punkte zu ergattern. Das geschieht durch Augmented Reality, einem Bestandteil der App, der die Wirklichkeit und die virtuelle Welt miteinander verschmilzt. Am Mehlsack werden nicht nur die Fenster gezählt. Wer die Quizfragen zum Wahrzeichen der Stadt richtig beantworten will, muss auch die Infotafel genau lesen. Türme gibt es auch bei der KlassikerTour und der Türme-Tour zu entdecken. Der Grüne Turm entpuppt sich als ehemaliges Gefängnis, in dem einst Straftäter nicht nur wegen Betrugs und Obstdiebstahls tagelang einsaßen, sondern auch wegen Fluchens oder Verschwendungssucht. Viele Kuriositäten verleihen der App eine spielerische Leichtigkeit, die Familien und allen anderen, die gerne auf eigene Faust die Stadt der Türme und Tore erkunden wollen, durchaus Spaß machen.
„Multimedial“sei die App, erklärt Katja Böhmer, die Leiterin der Tourist Information Ravensburg, die die App mit ihrem Team ausgetüftelt hat und ständig weiterentwickelt. „Dadurch werden auch weitere Besuche in der Stadt der Türme und Tore zum
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kurzweiligen Erlebnis.“Weil jede Tour mit einem Spiel verknüpft ist, bei dem es gilt, Punkte zu sammeln, sind auch die Aufgaben unterschiedlicher Natur.
Am blauen Spielkegel in der Marktstraße beispielsweise werden die App-Benutzer aufgefordert, ein originelles Foto mit dem Mehlsack im Hintergrund hochzuladen. Am Lederhaus erhält man den Tipp, sich ein spannendes Hörspiel über das bunte Treiben in dem mittelalterlichen Markthaus an der Hörstation der Tourist Information anzuhören. Integriert in die App ist eine 360Grad-Ansicht und neben Sehen ist auch Fühlen gefordert. Die Fassade des Kunstmuseums etwa muss man erst anfassen, damit sich die Frage nach ihrer Beschaffenheit beantworten lässt. Und an der Skulptur des Künstlers Peter Lenk, die an den einstigen Kindergesindemarkt in der Bachstraße erinnert, sprechen die Schwabenkinder zu einem, sobald man deren Schatten in der Nähe virtuell entdeckt hat.
Am Ende der Touren lassen sich die Mitspieler der App gern mit Gutscheinen für ihre Punktejagd belohnen. Einlösen kann man sie in Museen, Freizeiteinrichtungen, Gastronomiebetrieben und bei ausgewählten Einzelhändlern Ravensburgs.
Bei der Entwicklung der App hat die Tourist Information auch die Firma Ravensburger, der die Stadt ihren Ruf als Spielestadt zu verdanken hat, mit ins Boot genommen. Das integrierte Online-Puzzle gilt als weiterer Anreiz, „Ravensburg GO“zu spielen. Die neun verdeckten Puzzleteile sind mit Fragen verknüpft und werden erst automatisch aufgedeckt, wenn man sich beim Besuch der Sehenswürdigkeiten auf die Suche nach den Antworten macht. Als Belohnung kann man bei dem Spielehersteller ein persönliches Fotoprodukt mit 40 Prozent Rabatt bestellen. Wer sein Familienbild vor dem blauen Spielkegel dann als Puzzle auf dem Küchentisch liegen hat, darf sich spielend an einen spannenden Tag in der Spielestadt erinnern.