Frank Plasberg verlässt „Hart aber fair“
KÖLN (KNA) - Frank Plasberg (65) (Foto: imago) gibt nach fast 22 Jahren die Moderation des ARD-Polittalks „Hart aber fair“ab. Neuer Moderator der Sendung am Montagabend wird ab Januar 2023 Louis Klamroth (32), wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Mittwoch mitteilte. Plasberg verabschiedet sich Ende November nach dann knapp 750 Ausgaben von der von ihm und seinem Team selbst entwickelten Talkshow.
„Wenn man so lange mit einer Sendung gereist ist, will man auch, dass sie sich weiter entwickelt“, sagte der scheidende Moderator. Dafür sei jetzt der richtige Zeitpunkt. Nachfolger Klamroth sagte, er sei „überzeugt, dass ein starker und verantwortungsbewusster öffentlichrechtlicher Rundfunk gerade in diesen Zeiten unabdingbar ist“.
Der WDR-Programmdirektor für Information, Fiktion und Unterhaltung, Jörg Schönenborn, dankte Plasberg für dessen Stil, Fragen an die Politik aus der Alltagsperspektive der Bürgerinnen und Bürger zu stellen. Seine Sendungen und seine Haltung hätten zur Glaubwürdigkeit des Programms beigetragen.
Nachfolger Klamroth sei „ein kluger und sensibler Beobachter unserer Gesellschaft“. Zugleich meinte Schönenborn, dass „Hart aber fair“sich ändern, dabei aber dem „wichtigsten Grundsatz“treu bleiben werde: „dass in der Sendung Politik auf Wirklichkeit trifft und sich dabei erklären und bewähren muss“.
Plasberg wurde für seine Moderation mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem früheren Adolf-Grimme-Preis (heute Grimme-Preis) und dem HannsJoachim-Friedrichs-Preis. „Hart aber fair“lief 15 Jahre im Ersten, davor im WDR-Fernsehen. Die Sendung wird am Montagabend ausgestrahlt und befasst sich jeweils 75 Minuten lang mit aktuellen Themen aus Politik und Gesellschaft. Es diskutieren Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, zudem kommen Zuschauer zu Wort. Klamroth gewann für seine Polit-Talkshow „Klamroths Konter“bei NTV 2018 den Deutschen Fernsehpreis (Förderpreis). Vor der Bundestagswahl produzierte und moderierte er für ProSieben Interviews mit den Kanzlerkandidaten und -kandidatinnen.