Welpen und Straßenhunde sind eine Herausforderung
Bei den Hundefreunden findet sich immer eine Lösung im Umgang mit den Vierbeinern
KÖNIGSHEIM (voho/beis) - Die Tierheime sind voll von „CoronaHunden“. Menschen, sie sich in der Pandemiezeit einen kuscheligen Welpen angeschafft haben, beginnen zu begreifen, dass so ein Hund erzogen werden muss und eine Verantwortung ein Hundeleben lang bedeutet. Am besten lernen Kinder bereits, wie man mit den Vierbeinern umgeht. Genau das haben die Hundefreunde Königsheim angeboten. Das Interesse war groß.
Kristina Bronner, die Vorsitzende der Hundefreunde, ist schon länger ein Fan der Vierbeiner. Ihre Familie hat selbst einen Schäferhund, einen Labrador und liebäugelt mit einer Züchtung mit ihrem Airedale Terrier. Die Hundefreunde sind ein kleiner Verein, der in der Coronazeit keinerlei Einnahmen und auch keine Veranstaltungen hatte. Die Mitglieder sind jedoch auch in der Pandemie dem Verein treu geblieben und der Trainingsbetrieb ging stets weiter. In der Coronazeit gab es allgemein einen großen Zulauf, doch der Hundeboom habe jetzt nachgelassen.
Da Treffen nicht immer möglich waren, haben sich viele Menschen in Zeiten des Lockdowns über Hundecoach-Sendungen
informiert und Tipps geholt. Auch eine erfahrene Hundebesitzerin wie Bronner findet solche Sendungen, wie beispielsweise von Hundeprofi Martin Rütter, sehr unterhaltsam: „Man kann doch noch einiges dazulernen, wenn man die Fehler sieht, die manche im Alltag zwischen Mensch und Tier machen.“Es sei auf jeden Fall kein Fehler, solche Sendungen zu schauen, aber am Ende gehe es vor allem darum, das
Gelernte auch praktisch umzusetzen. „Da ist es dann natürlich gut, wenn jemand da ist, der sich auskennt und hilft.“
Die junge Vereinsvorsitzende und ihre Familie sind nicht nur Hundebesitzer, sondern auch -trainer: „Wir sind keine Hundeflüsterer, aber mein Mann ist Übungsleiter, arbeitet mit vielen erfolgreichen Kommandos und ist für alles offen.“Auch Bronner ist vielfach aktiv: „Im Verein mache ich in verschiedenen Sparten reinen
Hundesport, arbeite aber auch mit Problemhunden.” Denn neben dem Hundesport steht der Verein auch als Ansprechpartner für Menschen, die Probleme mit ihren Hunden haben, zur Verfügung.
„Eigentlich kann man da jeden von uns ansprechen“, so Bronner. „Wir versuchen da Lösungen zu finden und haben auch unterschiedliche Ansätze. Jeder Mensch ist anders und jeder Hund eben auch.“Es gebe da auch zwei Arten Menschen, wenn es um die Hundeführung geht, sagt sie. Die einen Hundebesitzer haben sofort einen intuitiven Draht zu dem Tier und verstehen, wie man mit dem Hund umgehen muss. „Es gibt aber auch diejenigen, die da – ohne es böse zu meinen – etwas talentfrei sind. Die haben nicht immer die Ideen und das Gespür dafür, wie sie mit ihrem Hund umgehen sollen und brauchen dann etwas Hilfe. Aber dafür sind wir ja auch da.“
Viele Menschen wünschen sich oft Welpen, in jüngster Zeit retten aber auch immer mehr Menschen über Rettungsprogramme aus dem Internet ihre Tiere. Doch hier sind besondere Dinge zu beachten. Für die Welpen benötigt man große
Räumlichkeiten, eine Grundausstattung wie Leinen, Spielzeug, Kauartikel, Halsband und einen geeigneten Schlafplatz. „Die Erziehung braucht viel Zeit und Geduld, denn der Welpe hat seinen eigenen Charakter“, sagt Bronner.
Bei Straßenhunden hingegen sollte man auf die Rassen achten, denn besonders bei Straßenhunden sei es allgemein sehr schwierig, sie zu erziehen. „Man muss sich reinfühlen, diese Straßenhunde sind anders geprägt, man weiß nicht, was sie für ein Zuhause hatten“, sagt die Hundetrainerin.
Qualzuchten oder illegale Zuchten sind ihr in der Region nicht bekannt. Auch Kampfhunde gebe es keine im Verein und auch ihres Wissens nach keine in Königsheim. Schließlich seien alle Hunde gelistet und im Wesen getestet, außerdem sind Kampfhunde sehr teuer in der Hundebesteuerung.
Für die kleinen Gäste des Vereins beim Kinderprogramm gab es beim Hundevereinsheim Ballspiele, Eierlaufen, Bobbycar-Rennen, Reise nach Jerusalem und vor allem die Schnitzeljagd mit Fragen rund um den Hund als besten Freund waren die Renner. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt und ehrgeizig wie sie sind, wollten alle die Besten sein. Trotz der großen Hitze, es war zu heiß, um groß etwas mit Hunden bei der Schnitzeljagd zu machen, habe es den Kindern riesig Spaß gemacht. Gegen Ende der Spiele gab es für die Kinder noch Stockbrot und Grillwurst - und natürlich jede Menge Getränke.
Das Wichtigste blieben allerdings die Hunde. Welpen streicheln und Bälle apportieren waren sicher für viele Kinder das Highlight. Und gegen Ende gab es dann noch eine kleine Vorstellung des Schutzhundetrainings – das auch zum Hundesport des Vereins gehört.