Keine Silbe Schwäbisch
Das streitlustige Fernsehformat „Hart aber fair“ist nun auch schon 22 Jahre alt. Als Moderator Frank Plasberg damals anfing, war der heute 65-Jährige also 43. Nach so vielen Jahren, so findet Plasberg, ist es Zeit, damit aufzuhören. 750 Talkshows hat er wegmoderiert – und dabei manchmal selbst mitgestritten. Mit schnarrender, manchmal leicht nasaler Stimme, konterte er gerne mal aus dem Hinterhalt, was ihm dann stets als unjournalistisch vorgeworfen wurde.
Die wenigsten Fernsehzuschauer wissen, dass Frank Plasbergs journalistische Wurzeln in oberschwäbischem respektive Allgäuer Boden stecken. Genauer gesagt bei der „Schwäbischen Zeitung“in Leutkirch, wo er ab 1975 ein Volontariat absolvierte. Über Umwege – fast möchte man sagen Irrwege – gelangte der gebürtige Remscheider dann irgendwann zum Fernsehen. Zuvor hatte er immerhin 17 Semester lang vergeblich Theaterwissenschaften, Politik und Pädagogik studiert.
Das mit der Pädagogik hat sich während „Hart aber fair“natürlich als Glücksgriff erwiesen. Kaum ein Moderator hat sich so als Dompteur zwischen Politikern, Wirtschaftskapitänen und Wissenschaftlern verdient gemacht. Leider konnte ihm seine Zeit in Leutkirch keine vernünftige Sprachfärbung verpassen – der Mann spricht bis heute keine Silbe Schwäbisch. Was Plasberg nun macht, ist nicht bekannt. Wir würden aber gerne das Gerücht streuen, dass er in den Schoß der „Schwäbischen“zurückkehrt – um endlich die hiesige Sprache zu verinnerlichen. Wir schlagen zu diesem Zweck ungefähr 17 Semester vor. (nyf )
untermstrich@schwaebische.de