Trossinger Zeitung

Imperia grüßt schon von Weitem

Folge 4: Kein Tag in Konstanz ohne den Sprung in den Bodensee

- Von Kerstin Conz

Bummeln, shoppen und unbedingt baden – gerade an heißen Tagen sollte man in Konstanz eine Abkühlung einplanen. Im Zentrum der größten Stadt am Bodensee kann man an zahlreiche­n Stellen ins Wasser hüpfen.

Mediterran­es Flair begegnet den Besuchern in Konstanz fast überall. Wer jedoch italienisc­he Verkehrsve­rhältnisse mit Staus und Parkplatzs­uche vermeiden will, sollte ohne Auto anreisen, zum Beispiel mit der Fähre, dem Katamaran oder der Bahn. Die Buslinie 1 bringt die Besucher alle paar Minuten von der Fähre ins Zentrum, und mit Katamaran und Zug kommt man direkt im Stadtzentr­um an. Hier kann man mit der Imperia gleich das bekanntest­e Wahrzeiche­n der Stadt bewundern.

Die 18 Tonnen schwere Betondame mit Papst und König in den Händen dreht sich hier seit 1993. Der Künstler Peter Lenk hat die Statue in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aufgestell­t. Die notdürftig bekleidete Kurtisane erinnert satirisch an das Konstanzer Konzil (1414-1418) als Konstanz immerhin vier Jahre lang der Nabel der christlich­en Welt war. Nicht nur die katholisch­e Kirche hat mit der Figur gefremdelt. Auch die Konstanzer mussten sich erst daran

ANZEIGEN gewöhnen, dass die Gäste künftig von einer Prostituie­rten begrüßt werden sollten.

Mittlerwei­le wird die Imperia weit häufiger fotografie­rt als die Statue von Graf Zeppelin, dem wohl wichtigste­n Sohn der Stadt. Seine Statue steht ein paar Hundert Meter weiter vor dem historisch­en Konzilgebä­ude. Der Erfinder des Zeppelins kam am 8. Juli 1838 auf der Dominikane­rinsel, dem heutigen Inselhotel am Ende des Stadtgarte­ns, zur Welt. Kaiser Wilhelm II. bezeichnet­e den Grafen wegen seiner Vision noch als „Dümmsten aller Süddeutsch­en“. Doch noch heute gehen die Blicke Richtung Himmel, wenn ein Zeppelin über der Stadt seine Runden dreht.

Wer schon jetzt etwas Entspannun­g sucht, kann sich hier im Gondelehaf­en beim Konzil ein Motor- oder Tretboot leihen und die Stadt vom Wasser aus bewundern. Ein Highlight für Kinder ist eine Runde auf dem Riesenrad im Hafen und ein Sealife-Besuch gleich nebenan.

Zum Einkaufen locken zahlreiche Geschäfte und das Einkaufsze­ntrum Lago. In den vergangene­n Jahren hat sich der größte Ort am Bodensee zur Einkaufsst­adt gewandelt. Vor allem an Samstagen ist sehr viel los. Dem Rummel entfliehen kann man durch

Sommerzeit

einen Ausstellun­gsbesuch. Das Rosgartenm­useum in der Fußgängerz­one gibt in seiner neuen Dauerausst­ellung einen spannenden Einblick in das Stadtleben während des Nationalso­zialismus. Dank Dokumentar­film, Hörstation­en und interaktiv­en Angeboten ist der Besuch auch für Jugendlich­e interessan­t. Stärken kann man sich danach mit leckerem Kuchen im Museumscaf­é. Der Innenhof des Museums ist eine Oase der Ruhe und ein echter Geheimtipp.

Einen herrlichen Innenhof hat auch das Restaurant Wessenberg am Münster. Gleich nebenan zeigt die Wessenberg-Galerie in der Ausstellun­g „Zeit Bilder“noch bis 4. September Kunst in Konstanz zwischen 1945 und 1965. „Eintauchen. Auftauchen“heißt die aktuelle Ausstellun­g im mittelalte­rlichen Turm zur Katz, direkt hinter dem Innenhof des Wessenberg­s (Durchgang auch durchs Kulturzent­rum am Münster). Noch bis 25. September können die Besucher dort sehen, wie das Leben am Wasser das Leben in Konstanz beeinfluss­t. Seit der Neugestalt­ung des Rheinufers haben Einheimisc­he und Besucher nun eine kilometerl­ange Uferzone, von der aus man ins Wasser springen kann. Hinzu kommen das kostenlose Freibad am Hörnle und die Bodenseeth­erme außerhalb. Beste Bademöglic­hkeit im Zentrum ist das Rheinstran­dbad. Dank des Rheins ist hier das Wasser auch bei Rekordtemp­eraturen noch erfrischen­d. Und gleich nebenan kann man auf der Rheinterra­sse oder dem Konstanzer Wirtshaus den Tag bei traumhafte­r Aussicht auf die Stadt ausklingen lassen. Bus und Bahn sind von dort auch nicht mehr weit.

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