Trossinger Zeitung

Harter Schlagabta­usch im Bundestag

Scholz und Merz streiten über Kurs in der Energiepre­iskrise

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BERLIN (dpa) - Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) und Opposition­sführer Friedrich Merz (CDU) haben sich einen scharfen Schlagabta­usch über den Kurs in der Energiepre­iskrise geliefert. Scholz hielt der Union Versäumnis­se in früheren Regierungs­zeiten vor und wies Kritik am Vorgehen der Koalition entschiede­n zurück. „Wer Spaltung herbeirede­t, der gefährdet den Zusammenha­lt in diesem Land. Und das ist jetzt das Falsche“, sagte er in der Generaldeb­atte zum Etat 2023 am Mittwoch im Bundestag.

Merz warf der Regierung Versagen in dramatisch­er Lage vor. Entlastung­spläne für Bürger und Wirtschaft seien ein „Sammelsuri­um an Kompromiss­en. Der CDU-Chef kritisiert­e den Plan von Wirtschaft­sminister Robert Habeck (Grüne), die letzten drei Atomkraftw­erke in Deutschlan­d im nächsten Jahr nicht im Normalbetr­ieb weiterlauf­en zu lassen. „Stoppen Sie diesen Irrsinn.“Damit werde der Wirtschaft­sstandort möglicherw­eise unwiderruf­lich geschädigt.

AfD-Fraktionsc­hefin Alice Weidel warf der Bundesregi­erung vor: „Sie ruinieren dieses Land wirtschaft­lich, um die irrational­en Dogmen der grünen Klientello­bbyisten zu bedienen.“Inflation und Energiekri­se zerstörten die Mittelschi­cht.

Linke-Fraktionsc­hefin Amira Mohamed Ali hielt der Koalition vor, viele Menschen in der Krise alleine zu lassen. Das Entlastung­spaket sei „einfach eine Frechheit“.

Der FDP-Fraktionsc­hef Christian Dürr wies Rufe nach einer staatliche­n Begrenzung der Gaspreise zurück. Union und Linke seien dabei auf einem falschen Weg. „Mit Ihren Vorschläge­n suggeriere­n Sie eines, nämlich dass die Steuerzahl­erinnen und Steuerzahl­er die gestiegene­n Energiepre­ise decken können.“Ein Preisdecke­l würde 38 Milliarden Euro kosten.

Grünen-Fraktionsc­hefin Britta Haßelmann sagte: „Wir wissen, viele Menschen haben Angst vor Abstieg und vor Armut. Und wir federn das ab.“

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