Söder kämpft gegen Blaskapellen-Verbot
Der bayerische Ministerpräsident liebt sein Bayernland dermaßen, dass er zur Bekräftigung seiner Liebe, praktisch wo er geht und steht, die Liebe zu seinem Bayernland permanent bekräftigt. Mehr in Worten als in Taten. Einen Heiratsantrag hat er seinem Heimatland nämlich noch nicht gemacht. Aber vielleicht kommt das ja noch. Bald sind Landtagswahlen. Und gemäß Umfragen prüfen die Wähler gerade, an wen sie sich politisch binden wollen. Bevor es fünf Jahre später wieder zur gesetzlich planmäßig verankerten Scheidung kommt. Weil dann ja schon wieder Neuwahlen anstehen.
Auf einer jahrmarktsähnlichen Veranstaltung, dem sogenannten Gillamoos, hat Herr Söder noch einmal kräftig bekräftigt, und zwar mit den Worten: „Wir stehen zu unserer Tracht, unserer Identität, dem Ehrenamt und unseren Blaskapellen! Bayern ist und bleibt das schönste Land der Welt. Wir stehen dazu und lassen uns das von keinem nehmen und von niemandem verbieten!“
Neu ist an dieser vor lauter Heimatliebe nur so Fäden ziehenden Ansprache, dass Söder offenbar Leute fürchtet, die Tracht, Identität, Ehrenamt und Blaskapellen verbieten wollen. Uns ist zwar bekannt, dass es Menschen gibt, die den Klang eines Laubbläsers einer Blaskapelle jederzeit vorziehen würden. Dass sie jemand verbieten möchte, ist uns indes nicht bekannt. Wahrscheinlich bringt Söder vorsichtshalber schon mal die Gebirgsschützen in Stellung, um Blechblaskapellen-Sabotageakten beim Oktoberfest vorzubeugen. Bevor er sich eine Strategie gegen ein Trachtenverbot überlegt. (nyf)
untermstrich@schwaebische.de